Quelle der Verunreinigung weiter unklar Bioerdgas-Anlage in Betrieb

Fitten/Silwingen. Die Betreiber der Bioerdgas-Anlage bei der EVS-Deponie nahe Fitten beteiligen sich an der Suche nach dem Verursacher der Gewässerverunreinigung des Bachlaufs in der Heppengräth, der in der Nähe der Anlage verläuft

 Die Bioerdgas-Anlage bei Fitten hat nicht nur Befürworter, sondern auch Kritiker. Foto: Rolf Ruppenthal

Die Bioerdgas-Anlage bei Fitten hat nicht nur Befürworter, sondern auch Kritiker. Foto: Rolf Ruppenthal

Fitten/Silwingen. Die Betreiber der Bioerdgas-Anlage bei der EVS-Deponie nahe Fitten beteiligen sich an der Suche nach dem Verursacher der Gewässerverunreinigung des Bachlaufs in der Heppengräth, der in der Nähe der Anlage verläuft. Wie die SZ Ende April berichtet hatte, war der Bachlauf dort auf einer Länge von einigen 100 Metern mit einer schwarzen, übel riechenden Brühe verunreinigt worden. Wie die Bioenergie Merzig GmbH, die die Erdgasanlage betreibt, gegenüber der SZ erklärte, habe die Gesellschaft einen eigenen Gutachter eingeschaltet, um der Quelle der Verunreinigung auf die Spur zu kommen. Der Auftrag ging an das Neunkircher Institut für Grundwasser- und Geoforschung von Professor Jürgen Wagner. Dies teilte Clas Ziganner, der zuständige Projektmanager der Bioenergie Merzig, mit. Das Betriebsgelände der Bioerdgasanlage sei auf mögliche Fehlerquellen untersucht worden. Eine augenscheinliche Ursache für die Verunreinigung habe aber nicht festgestellt werden können. "Die entnommene Probe aus dem Quellsprung war völlig ungetrübt und geruchsneutral", stellt Clas Ziganner fest. "Mit den genauen Auswertungen der Proben rechnen wir in der 22. Kalenderwoche."Um festzustellen, ob eine unterirdische Kluftverbindung zwischen dem Bereich von Deponie, Kompostieranlage und Bioerdgasanlage bis zur verunreinigten Stelle besteht, wurden Bodenschürfe mit Einleitung von markiertem Wasser durchgeführt. Auch die zuständigen Behörden seien noch mit der Suche nach der Ursache der Verschmutzung befasst. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, denn neben der Bioerdgasanlage liegen auch andere Anlagen (Mülledponie, Kompostieranlage) sowie eine Sickerwasserkläranlage. Auch eine Einleitung aus der Landwirtschaft sei denkbar. Der Verursacher der Verunreinigung der Heppengräth sei aber weiterhin unklar, heißt es von den Anlagenbetreibern. Dies bestätigte auch das Saarbrücker Umweltministerium. Wie Ministeriumssprecherin Sabine Schorr erklärte, seien Ende der vergangenen Woche noch Sickerversuche in der Nähe Anlage selbst sowie des Silagelagers erfolgt, die aber ergebnislos blieben. Zudem wurden noch Boden- und Wasserproben entnommen, die derzeit noch untersucht würden. Schorr: "Es ist wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen." "Die Bioenergie Merzig unterstützt aktiv die Untersuchungen", betonen die Betreiber. Für die Errichtung und den Betrieb der Anlage würden hohe Sicherheitsanforderungen gelten, mit denen eine Gefährdung der Umwelt und der Menschen ausgeschlossen werden könne.Fitten. In der vergangenen Woche hat die Anlage erstmals BioErdgas ins Netz eingespeist. Die Anlage wird nach Betreiberangaben bei voller Auslastung 550 Kubikmetern Bioerdgas pro Stunde produzieren; das entspreche dem Jahresverbrauch von 2400 Vier-Personen-Haushalten. Sie wird mit einem Substratmix aus Gras, Ganzpflanzensilage und Mais betrieben.

Insgesamt benötigt die Anlage dafür rund 51000 Tonnen Silage pro Jahr. Betreiber ist die Bioenergie Merzig. An der Gesellschaft sind die Eon Bioerdgas GmbH mit 51 Prozent, die Enovos Deutschland AG mit 39 Prozent sowie die Stadtwerke Merzig mit zehn Prozent beteiligt. Gegen das Vorhaben gibt es Widerstand von Anwohnern der angrenzenden Orte. Zwischenzeitlich haben Mitglieder der Bürgerinitiative, die sich gegen die Anlage wehrt, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Umweltministerin Simone Peter und das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz als zuständige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde, eingereicht (die SZ berichtete). cbe

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