Qehaja soll nicht abgeschoben werden

Saarbrücken · Die Härtefallkommission hat den Fall der 29-jährigen Klaudija Qehaja geprüft, der die Abschiebung in den Kosovo drohte, und sich für ihren Verbleib ausgesprochen. Die endgültige Entscheidung trifft nun Innenministerin Bachmann.

Die Härtefallkommission des Saarlands hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, der Kosovarin Klaudija Qehaja Aufenthalt zu gewähren. Die achtköpfige Kommission hatte am Freitag den Fall der 29-Jährigen geprüft, die seit 25 Jahren in Deutschland lebt und der die Abschiebung drohte (die SZ berichtete). Nach "sehr intensiven Beratungen" habe die Kommission dem Ersuchen stattgegeben, sagte der Vorsitzende Günther Schwarz. "Wir werden der Innenministerin empfehlen, ihr Aufenthaltsrecht zu gewähren." Ministerin Monika Bachmann (CDU) will in Kürze eine Entscheidung treffen. Als Begründung nannte Schwarz einerseits die lange Zeitspanne, die Qehaja in Deutschland verbracht hat, und andererseits: "Wir finden, dass man den familiären Zusammenhalt gewährleisten sollte." Qehajas Eltern und Geschwister leben im Saarland und haben eine Aufenthaltsgenehmigung. Die Tatsache, dass sie kein festes Einkommen habe, sei nachrangig, so Schwarz.

Qehaja war im Alter von vier Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland gekommen. Da sie kein regelmäßiges Einkommen hat, drohte ihr Anfang November die Abschiebung in den Kosovo. Nachdem ihr Anwalt Wolfgang Köhl öffentlich auf ihren Fall aufmerksam gemacht hatte, setzte Bachmann die Abschiebung aus und ordnete Qehajas Entlassung aus der Abschiebehaft an.

Qehaja zeigte sich erleichtert über die Entscheidung der Kommission: "Mein Zuhause ist hier, ich habe im Kosovo nichts. Ich spreche nicht mal die Sprache." Nach der Abschiebehaft hatte sie einen Job gefunden, den sie zwischenzeitlich aber wieder aufgeben musste. "Die vergangenen Wochen waren sehr belastend", sagt sie. Sie leide unter Schlafstörungen und Depressionen und befinde sich in Therapie. "Sobald ich wieder gesund bin, fange ich ganz von vorne an", sagt sie.

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