Pure Lebensfreude

St Wendel · Behinderte Menschen aus St. Wendel und eine Gruppe amerikanischer Tänzer haben eine farbenprächtige Show auf die Beine gestellt. An drei Tagen hatten sie gemeinsam das Programm einstudiert.

 Herzliche Umarmung und ehrliche Freude gehörten bei den Teilnehmern dazu. Fotos: Bonenberger & Klos

Herzliche Umarmung und ehrliche Freude gehörten bei den Teilnehmern dazu. Fotos: Bonenberger & Klos

 Die amerikanische Gruppe studierte mit den Behinderten aus St. Wendel eine farbenfrohe Show ein.

Die amerikanische Gruppe studierte mit den Behinderten aus St. Wendel eine farbenfrohe Show ein.

"Menschen mit Behinderung künstlerische Impulse geben und ihr Vertrauen in die eigenen kreativen Kräfte stärken": Das war das Ziel, das die Showgruppe Young Americans während eines dreitägigen Workshops mit rund 100 Menschen der Lebenshilfe verfolgte und erfolgreich umzusetzen versuchte. Vom Ergebnis dieses Vorhabens konnten sich Freunde, Angehörige und alle Musikbegeisterten am vergangenen Samstag bei der Abschlussveranstaltung der amerikanischen Studenten überzeugen. Schon im vergangenen Jahr hatte die Showgruppe zahlreichen Menschen einen unvergesslichen Abend voller Musik, Tanz und Gesang bereitet, und das hatte sich herumgesprochen.

Auf diese Weise konnten die "Young Americans" und die Menschen der Lebenshilfe im komplett ausgebuchten Sportzentrum auftreten. Das Bühnenprogramm der Abschlussveranstaltung gliederte sich in zwei Teile. Den ersten bestritten die Young Americans alleine. Sie boten dem Publikum eine bunte Revue aus Tänzen und Liedern verschiedenster Stilrichtungen und überraschten sowohl mit englischsprachigen als auch mit deutschen Songs. Von Stepptanz, Ballett und Gospelmusik bis hin zu Jazz und Rockmusik deckten sie die komplette Bandbreite von Musical bis hin zu Hip-Hop und Modern-Dance ab. So erklangen zum Beispiel Evergreens wie "Country Roads", Boyband-Hits der 90er-Jahre aber auch aktuelle Songs wie "Rolling in the deep". Und nicht nur die Ohren bekamen an diesem Abend etwas geboten. Auch für die Augen gab es einiges zu sehen: Neben den zahlreichen Tänzen waren es vor allem die ausgefallenen und meist sehr farbenfrohen Kostüme der Showgruppe, die die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zogen. So herrschte schon am Ende des ersten Teils der Abschlussveranstaltung unglaublich gute Stimmung im Sportzentrum, und der Weg war geebnet für den zweiten großen Programmpunkt, der dann auch der Höhepunkt der Show wurde.

Im zweiten Teil des Abends boten die Young Americans ihr Programm nicht mehr alleine dar, sondern bekamen tatkräftige Unterstützung von den Nachwuchsstars der Lebenshilfe, die gemeinsam mit der Showgruppe ihre besonderen Talente zum Ausdruck bringen konnten. Nach drei Tagen intensivsten Trainings, bei dem die Menschen der Lebenshilfe schon mit viel Begeisterung für ihren großen Auftritt geprobt hatten, konnten sie nun zeigen, was in ihnen steckt. Und diese Gelegenheit nutzten sie. Wie schon zuvor gab es auf der Bühne auch im zweiten Teil der Show wieder viel Tanz und Gesang zu sehen. Aber vor allem - und das wird letztlich wahrscheinlich noch viel stärker im Gedächtnis der Zuschauer haften bleiben als die Darbietungen - gab es viele strahlende Augen, ein paar Freudentränen und Gänsehaut. Selten hat ein Publikum eine solch emotionsgeladene Show geboten bekommen. So war es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass den Young Americans und den behinderten Menschen der Lebenshilfe am Ende der Veranstaltung tosender Applaus entgegenbrandete.

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