Püttlinger Hilfe für Menschen in Bolivien

Püttlingen. Am 13. März 1900 wurde Josef Clemens Maurer als drittes Kind des Bergmannes Peter Maurer und dessen Ehefrau Angela in Püttlingen geboren. Nach seinem Studium kam er als Missionar des Redemptoristenordens (der auch das Kloster Heilig Kreuz in Püttlingen unterhält) nach Bolivien

 Wäsche flattert zum Trocknen vor einem Haus, das mit Hilfe der Püttlinger Kardinal-Maurer-Gesellschaft in der Region Sucre in Bolivien gebaut wurde. Foto: Waltraud Bremerich

Wäsche flattert zum Trocknen vor einem Haus, das mit Hilfe der Püttlinger Kardinal-Maurer-Gesellschaft in der Region Sucre in Bolivien gebaut wurde. Foto: Waltraud Bremerich

Püttlingen. Am 13. März 1900 wurde Josef Clemens Maurer als drittes Kind des Bergmannes Peter Maurer und dessen Ehefrau Angela in Püttlingen geboren. Nach seinem Studium kam er als Missionar des Redemptoristenordens (der auch das Kloster Heilig Kreuz in Püttlingen unterhält) nach Bolivien. Dort arbeitete er zunächst als einfacher Priester, wurde dann Weihbischof von La Paz, später Erzbischof von Sucre und Kardinal. Er starb am 27. Juni 1990 im Alter von 90 Jahren."Eine der beispielhaftesten Leistungen von Kardinal Maurer bleibt zweifellos sein Wohnungsbauprogramm, das er bereits 1967 zu realisieren begann", schreibt die Kardinal-Maurer-Gesellschaft (KMG) Püttlingen in ihrer Chronik.

Die KMG wurde 1994 mit dem ersten Ziel gegründet, das Siedlungswerk Maurers in Bolivien fortzuführen. Ihr heutiger Vorsitzender Hans Walter Bremerich verdeutlichte im SZ-Gespräch, worum es geht: "Die Häuser, die auf unsere Veranlassung in Sucre gebaut werden, sind gedacht für kinderreiche Familien, die an Bankkredite nicht heran kommen beziehungsweise diese mit ihrem geringen Einkommen gar nicht finanzieren können."

Wie groß ist denn eine kinderreiche Familie in Bolivien ? "Sie hat meist vier bis zehn Kinder", lautet die Antwort von Bremerich, "in den Städten weniger, auf dem Lande mehr".

Seit Kardinal Maurer das Siedlungswerk begründete, sind bereits über 1000 Häuser gebaut und, über zinslose Darlehen, an Familien vergeben worden, die zuvor meist unter unwürdigen Verhältnissen auf dem Campo (dem freien Feld außerhalb der Stadt Sucre) gelebt haben.

Bremerich: "Unsere Häuser sind selbst für europäische Verhältnisse hübsch. Sie verfügen über eine Küche, ein Elternschlafzimmer und zwei Kinderzimmer. Die künftigen Besitzer sind meist kleine Angestellte, Beamte oder Ladenbesitzer. Mit dem Besitz der Häuser erwerben sie auch, und das ist wichtig, sozialen Aufstieg."

Die Kardinal-Maurer-Gesellschaft Püttlingen finanziert ihre humanitäre Hilfe über Mitgliedsbeiträge, Spenden, Erbschaften, Benefizveranstaltungen und die Rückzahlung der von ihr gewährten Kredite. Bremerich: "Wir halten den Kaufpreis der Häuser, auch für bolivianische Verhältnisse, bewusst niedrig, bestehen aber dennoch auf der Rückzahlung: Denn wofür der Hausbesitzer arbeiten, sparen und bezahlen muss, das wird er besser pflegen und erhalten."

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