Püttlingen im Bild: Messerscharf oder impressionistisch

Digitalfotografie ist beliebt. Weniger bekannt sind so genannte HDR-Effekte. Diese Abkürzung steht für den englischen Begriff "High Dynamic Range Image". Es handelt sich um ein Computerprogramm, das extreme Lichtkontraste ausgleicht. Dabei wird ein Motiv mehrmals mit unterschiedlichen Belichtungszeiten fotografiert - etwa von nur einer 1000stel Sekunde bis hinauf zu drei Minuten

Digitalfotografie ist beliebt. Weniger bekannt sind so genannte HDR-Effekte. Diese Abkürzung steht für den englischen Begriff "High Dynamic Range Image". Es handelt sich um ein Computerprogramm, das extreme Lichtkontraste ausgleicht. Dabei wird ein Motiv mehrmals mit unterschiedlichen Belichtungszeiten fotografiert - etwa von nur einer 1000stel Sekunde bis hinauf zu drei Minuten. Mit dem speziellen Computerprogramm werden dann die verschiedenen Aufnahmen zu einer einzigen Fotografie zusammengerechnet.Der Püttlinger Künstler Olaf Reeck kombiniert zudem die HDR-Fotografie mit verschiedenen Objektiven, von 20 Millimeter Weitwinkel bis zum 200 Millimeter Tele. Das ganze vergangene Jahr hat Reeck, im Auftrag der Stadt Püttlingen, Lebens- und Arbeitswelten, kleine wie große Ereignisse, die Architektur von Gebäuden und die jahreszeitliche Pracht der Natur in und um die Köllertalstadt festgehalten. "315 Bilder sind am Ende übrig geblieben", schildert Reeck, der dafür eine Riesenmenge an Festplattenspeicher verbraucht hat: 160 Gigabyte an Daten kamen zusammen (sehr grob gesagt die Datenmenge, die benötigt würde, um über 300 Millionen Schreibmaschinenseiten Text zu speichern).

Reecks Bilderserie beginnt im schneereichen Januar 2011 und endet mit den ersten Raketen, die das Jahr 2012 begrüßen.

Die HDR-Technik in Verbindung mit dem besonderen Blick des gelernten Zeichners Reeck hat dazu geführt, dass die Momentaufnahmen von sportlichen, kulturellen und geselligen Veranstaltungen wie dem Rocco del Schlacko, dem Sommerbiathlon oder diversen Festen zum Teil impressionistischen Gemälden gleichen. Deutlich kommt dieser gewollte Effekt bei den schönen Naturaufnahmen zur Geltung. Reeck hat, mit offensichtlichem Gespür fürs richtige Licht, Frühlingsflor, Sommerpracht, Herbstfülle und winterliche Schönheit festgehalten - am Köllerbach, in Vorgärten, Parks und Wäldern. Seine Aufnahmen von Püttlinger Kirchen, denkmalgeschützten Häusern oder Zweckbauten wie der Klinik kommen bekannt vor, überraschen aber stets durch Details, die man sonst nicht so sieht, durch große Tiefenschärfe und den erwähnten "Gemäldeeffekt".

Die Rechte an den Bildern gehören zum einem dem Auftraggeber, der Stadt Püttlingen, die sie beispielsweise für ihren Internetauftritt oder Broschüren nutzen könnte. Zum anderen verfügt Olaf Reeck selbst über seine Aufnahmen, die sich beispielsweise für den Druck von Ansichtskarten eignen, oder für Fotobücher, die man über den Künstler selbst beziehen kann.

Weitere Infos bei Olaf Reeck, Telefon (0 68 98) 6 43 35.

Foto: Andreas Engel

Zur Person

Olaf Reeck, 1938 in Berlin geboren, lebte erst in Barth an der Ostsee, ab 1948 im Saarland, seit 1992 in Püttlingen. Im erlernten Beruf des Plakatmalers schuf Reeck 1956 bis 1965 fassadengroße Plakate mit handgemalten Porträts oder figurativen Bildern. Sein Grafikstudium (1965 bis 1969) in Saarbrücken bei Oskar Holweck und Robert Sessler schloss er berufsbegleitend mit Auszeichnung ab. Er hatte einen Lehrauftrag für Pinselschrift (Kaufmännische Berufsschule Saarbrücken), war Grafiker in einer Werbeagentur, Grafik-Designer eines Stahlunternehmens, Lehrbeauftragter für Zeichnen (Fachhochschule Design), bis 2003 Chefdesigner in einer Werbeagentur (Schwerpunkt Illustration). Seitdem freiberufliche Tätigkeit, seit 2005 auch Zeichenlehrer der Werkstatt für Kreatives Gestalten Püttlingen. Er zeichnet seit dem vierten Lebensjahr und begann 14-jährig mit der 3-D-Fotografie mittels selbst gebasteltem "Zigarrenkastenschiebestativ". Er veröffentlichte Bücher, seine Arbeiten waren auch in etlichen Ausstellungen zu sehen. et

Auf einen Blick

Buch über Hans Hirschmann: Vor der "Püttlinger Fotoserie 2011" hatte Olaf Reeck mit den Co-Autoren Klaus Ollinger und Wilhelm A. Oestreich im Herbst 2011 einen Bildband über den 1975 im Alter von 42 Jahren verstorbenen Püttlinger Maler Hans Hirschmann herausgegeben.

Der Bildband mit 207 Seiten enthält Beiträge zur Biografie, Persönlichkeit und Kunstschaffen Hirschmanns, einen umfangreichen Bildteil im Vierfarbendruck sowie kunstkritische Anmerkungen zur Stilgeschichte des 20. Jahrhunderts unter besonderer Beachtung des Schaffens von Hans Hirschmann (erschienen unter der ISBN-Nummer 978-3-938 415-58-0, Preis: 29,50 Euro). et

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