"Püttlingen hat Chancen genutzt"

Püttlingen. "Der Gemeinderat bittet den Herrn Minister des Innern, der Gemeinde Püttlingen aufgrund der Einwohnerzahl und Siedlungsform sowie der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung die Bezeichnung Stadt zu verleihen." Dies war 1968, und am 22

 Bürgermeister Speicher (r.) konnte 350 Gäste beim Festakt in der Stadthalle begrüßen. Foto: Jenal

Bürgermeister Speicher (r.) konnte 350 Gäste beim Festakt in der Stadthalle begrüßen. Foto: Jenal

Püttlingen. "Der Gemeinderat bittet den Herrn Minister des Innern, der Gemeinde Püttlingen aufgrund der Einwohnerzahl und Siedlungsform sowie der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung die Bezeichnung Stadt zu verleihen." Dies war 1968, und am 22. Mai 1968 überreichte der damalige saarländische Innenminister Ludwig Schnur dem Püttlinger Bürgermeister Hans Koch die Urkunde mit den Stadtrechten.

Diesen Vorgang rief gestern beim Festakt "40 Jahre Stadt Püttlingen" der heutige Bürgermeister Martin Speicher in Erinnerung, um danach das Podium seinem Vorgänger im Amt, Bürgermeister a. D. Rudolf Müller, zu überlassen. Dieser war 27 Jahre im Amt, hat das Gesicht der Stadt geprägt und kennt ihre Geschichte naturgemäß gut. Müller: "Noch heute wird man bei der Lektüre über die damaligen Ereignisse von der Freude erfasst, die die Püttlinger damals bewegte." Kardinal Josef Clemens Maurer sei, so Müller, "von den Höhen Boliviens nach Hause gereist", um die Stadtwerdung nicht zu verpassen und gleichzeitig ihr erster Ehrenbürger zu werden. Bürgermeister Hans Koch habe das Ereignis stets als Höhepunkt seiner beruflichen Karriere bezeichnet. Die Volksbank stiftete dazu die Amtskette, die seither jeder Verwaltungschef bei hohen Anlässen trägt, die Sparkasse den Stadtbrunnen vorm Rathaus. Danach ging es rasant weiter: Die Gebiets- und Verwaltungsreform vereinigte Püttlingen mit Köllerbach. Die Gewerbe-struktur der Stadt änderte sich mit der Schließung der Grube Viktoria und der Eröffnung der Knappschaftsklinik, die heute mit rund 1000 Mitarbeiten mehr Leute beschäftige als jemals zuvor der Bergbau. Püttlingen arbeitete unentwegt an seinem Plan, moderne Wohn- und Kultur-, aber auch Dienstleistungsstadt zu sein. Etliche neue Wohngebiete seien ebenso geplant und realisiert worden wie der Umbau der Zentren in Köllerbach und Püttlingen.

Müller nannte unter anderem auch die Erwerbslosen-Selbsthilfe, den funktionierenden Ringbus-Verkehr, das Freizeitzentrum Trimmtreff-Viktoria als wichtige Standort-Faktoren, die es zu erhalten und weiter zu entwicklen gelte. Er ging auf Renaturierungs- und Rekultivierungspläne ein und verwies auf Einrichtungen wie Uhrmachers Haus mit Uhrenmuseum, Kulturbahnhof, die Musikschule, aber auch die gute Freizeit-Situation mit Sportstätten-Konzept, zahlreichen Vereinen, funktionierender Volkshochschule und nicht zuletzt auf das europäische Städtebündnis mit Partnern europäischer Länder, die im Saal saßen.

Martin Speicher resümierte: "Im Rückblick betrachtet, hat die Stadt Püttlingen ihre Chancen und Entwicklungs-Potenziale sehr gut genutzt, und wir können heute stolz auf unsere Stadt sein, auf Püttlingen - die liebens- und lebenswerte Köllertalstadt." Der Festakt mit rund 350 Zuhörern wurde musikalisch umrahmt vom Kammerorchester der Musikschule Püttlingen, das unter Leitung von Andreas Kiefer und mit Solistin Yvonne Kalla (Violine) feierlich klingende Werke von Jean Sibelius, Henry Purcell und Wolfgang Amadeus Mozart zu Gehör brachte.

"Von der

Freude erfasst, die die Püttlinger damals bewegte."

Altbürgermeister

Rudolf Müller

 Festumzug vor 40 Jahren mit dem Wikingerschiff der Marinekameradschaft von Susanne Recktenwald, Tochter des damaligen Vorsitzenden der Kameradschaft, Josef Baltes.Foto: SZ/Recktenwald

Festumzug vor 40 Jahren mit dem Wikingerschiff der Marinekameradschaft von Susanne Recktenwald, Tochter des damaligen Vorsitzenden der Kameradschaft, Josef Baltes.Foto: SZ/Recktenwald

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