Püttlingen hat 45 Millionen Euro Schulden

Püttlingen. "Ich hoffe nur, dass das Licht am Ende des Tunnels nicht die Scheinwerfer des entgegenkommenden Zuges sind." Ein schöner Vergleich, den Reinhold Schmitt (SPD) mit diesen Worten im Püttlinger Stadtrat bemühte

Püttlingen. "Ich hoffe nur, dass das Licht am Ende des Tunnels nicht die Scheinwerfer des entgegenkommenden Zuges sind." Ein schöner Vergleich, den Reinhold Schmitt (SPD) mit diesen Worten im Püttlinger Stadtrat bemühte. Denn was der Bürgermeister und die CDU-Ratsmehrheit im Stadtrat als Fortschritt buchten - ein jahresbezogenes Defizit 2012 von "nur" 3,8 Millionen Euro im Vergleich zu 5,8 Millionen 2011 und 7,3 Millionen 2010 -, das hat eine Kehrseite, die man in der Tat als entgegenrasenden Eilzug deuten kann: Das Gesamt-Defizit der Stadt liegt aktuell bei 45,2 Millionen Euro. Das sind pro Püttlinger etwa 2260 Euro. Haushaltstechnisch ist hier die Rede von Kassenkrediten, für die naturgemäß Zinsen anfallen.Dennoch gab sich Bürgermeister Martin Speicher zuversichtlich: "Man kann jetzt wieder leicht optimistisch in die Zukunft blicken", resümierte der Verwaltungschef. Speicher bezog sich in seiner Haushaltsrede auf mehr Steuereinnahmen, höhere Schlüsselzuweisungen durch das Land und eine erstmals seit Jahren gesunkene Regionalverbands-Umlage. In Verbindung mit der gesetzlich verankerten Schuldenbremse und Sparbemühungen der Stadt (etwa beim Personal oder beim Haushaltssanierungskonzept) beziehungsweise mit höheren Gebühren etwa bei Friedhöfen, Kindergärten oder dem Schwimmbad, werde es, so die Prognose des Verwaltungschef, bis 2015 sogar gelingen, das jahresbezogene Defizit auf unter eine Million zu drücken.

"Sparen mit Augenmaß", so lautet des Bürgermeisters Devise, der für die kommenden Jahre Investitionen in den Gewerbestandort Etzenhofen und den Bereich der Erneuerbaren Energien ankündigte. Und eine Intensivierung der seit Jahren angedachten, aber nie in größerem Umfang realisierten interkommunalen Zusammenarbeit mit den Nachbarn Heusweiler und Riegelsberg. "Wir müssen sparen, aber auch mit Augenmaß ."

Bürgermeister Martin Speicher

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