Psychologin: Viel Fernsehen schädigt Grundschulkinder

Saarlouis. Eltern sollten mehr darauf achten, dass ihre Kinder im Grundschulalter weniger fernsehen, nur ausgesuchte Sendungen schauen und das am besten nicht allein. Außerdem sollten Eltern mit ihren Kindern über das sprechen, was sie auf dem Bildschirm gesehen haben

Saarlouis. Eltern sollten mehr darauf achten, dass ihre Kinder im Grundschulalter weniger fernsehen, nur ausgesuchte Sendungen schauen und das am besten nicht allein. Außerdem sollten Eltern mit ihren Kindern über das sprechen, was sie auf dem Bildschirm gesehen haben. Dazu riet die Psychologin Carola Hoffmann jetzt bei einer Fachkonferenz der Grundschul-Schoolworker des Kreises Saarlouis und der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Dillingen. Nach Angaben des Kreises arbeiten inzwischen 34 von 37 Grundschulen im Kreis Saarlouis mit Schoolworkern zusammen. Die 4,5 Stellen würden zurzeit von Kreis und Land finanziert.Bei der Tagung mit Grundschullehrern sagte die Psychologin Hoffmann, bei Grundschulkindern führe Fernsehkonsum von mehr als zwei Stunden nachweislich zu Aufmerksamkeitsstörung. Ein Zusammenhang sei auch für beeinträchtigte Lesefähigkeit bewiesen. Fast die Hälfte aller Kinder zwischen sechs und 14 Jahren verbrächten täglich mehr als vier Stunden vor dem Fernseher. Im Schnitt stünden bis zu diesem Alter 12 000 Stunden in der Schule 19 000 Stunden TV gegenüber. Kinder seien oft lückenlos mit modernstem elektronischen Geräten ausgestattet. Zu viele kleine Kinder hätten eigene Fernseher im Zimmer, sagte Hoffmann. Problematisch sei dabei nicht nur die Strahlung, die das TV-Gerät abgebe. Die Kinder schauten Fernsehen auch auf der Suche nach Rollenvorbildern. Dabei seien sie emotional nicht in der Lage, zwischen Mattscheibe und Wirklichkeit zu unterscheiden - sie verarbeiteten beides auf dieselbe Weise. we

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