Prunksitzung ohne Leerlauf

Homburg. Märchenhaft, und das nicht nur des Sessionsmottos wegen, lief die erste Prunksitzung der Homburger Narrenzunft (HNZ). Das Programm war ganz nach dem Geschmack des Publikums, das auch weit nach Mitternacht alles andere als müde wirkte

 Die Prunksitzung der Homburger Narrenzunft bewies klar, dass auch bei einer ersten Sitzung die Post abgehen kann. Über 120 Aktive machten im Saalbau mit. Im Bild die Funkengarde der HNZ beim Schautanz "In der Liebe ist nichts unmöglich". Foto: Michael Schneider

Die Prunksitzung der Homburger Narrenzunft bewies klar, dass auch bei einer ersten Sitzung die Post abgehen kann. Über 120 Aktive machten im Saalbau mit. Im Bild die Funkengarde der HNZ beim Schautanz "In der Liebe ist nichts unmöglich". Foto: Michael Schneider

Homburg. Märchenhaft, und das nicht nur des Sessionsmottos wegen, lief die erste Prunksitzung der Homburger Narrenzunft (HNZ). Das Programm war ganz nach dem Geschmack des Publikums, das auch weit nach Mitternacht alles andere als müde wirkte.Ein schon etwas heiserer, aber angesichts des guten Verlaufs auch sichtlich aufgekratzter Sitzungspräsident sah das widerlegt, was man der ersten Prunksitzung gern nachsagt: "Das ist super, Ihr seid ein ganz tolles Publikum", fand Rüdiger Schneidewind.

Dafür hatten die 120 Aktiven der HNZ jede Menge getan. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter den bunten Kulissen und in monatelangen, intensiven Proben. Eigentlich war das Motto der Kampagne ja nicht politisch gemeint. "Märchenland in Narrenhand" klingt nicht wirklich so. Was sich seit einiger Zeit im Stadtrat abspielt, ließ zusammen mit dem ersten Wetterleuchten der OB-Wahl 2014, doch einige politische Elemente ins HNZ-Märchenland dringen.

Gesungen und gesprochen setzten sich die HNZ-Akteure damit auseinander. Da war der singende Elferrat, der Sachlichkeit und von Vernunft getragene Beiträge forderte. "An Tagen wie diesen wünschen wir uns Einigkeit", sang der Elferrat unter dem Beifall des Publikums, getragen von der bekannten Melodie der Toten Hosen. Aber auch zur Finanzkrise oder drohender Altersarmut hatte der Elferrat viel zu singen.

Gefeiert wurde Ansgar Hoffmann, der den Stadtrat und die OB-Wahl in ein Märchen mit schwarzen, roten, grünen und grauen Legionen kleidete. Wer tritt die Nachfolge des schönen Karlheinz an? Der schneidige Wind, der gläserne Christian, der Rechner aus der Stadt der zwei Brücken, oder will Karlheinz doch noch sein eigener Nachfolger werden?

Die unerquicklichen Ereignisse im Rat ließen im Märchen des Till auch Winfried den Fallenden vorkommen oder den rot(h)en Klaus. Oder die Legion der "Stadtquerulanten" mit ihrem einst gelben Häuptling. Feinsinnig setzten sich auch die "Promillos" mit der Politik inner- und außerhalb der Stadtgrenzen auseinander, und Sabine Blatt-Engel hatte als Putzfrau "Luwisan" einiges im Rathaus auf die Schippe gekehrt. Mehr auf Komik waren neben HNZ-Rednerin Gabriele Schmitt, die Gäste Thomas Oster (Der Heimwerker) und Klaus Reichard (De Wuuschd) abonniert. Bei Jäb und Jolanda (Günter Tannrath und Helene Rauber) blieb kein Auge trocken.

Leerlauf gab es selbst nicht, wenn die Bütt nicht genutzt wurde und keine HNZ-Mädels über die Bretter wirbelten. Dafür sorgte in geschickt organisierten Umbaupausen und Schunkelrunden die Band Take Five. Da musste der Sitzungspräsident die Räte wieder zur Bühne kommandieren, so rund ging es im Saal.

Allen Grund stolz zu sein, hat die HNZ mit ihren Garden und Mariechen. Die vier Tanzmariechen Laura, Gime, Dana und Fabienne traten gemeinsam auf und zeigten eine tolle Tanzshow. Ganz am Anfang ihrer närrischen Laufbahn und doch schon vom Feinsten waren die HNZ-Tanzmäuse, die das Programm eröffnet hatten. Jugend-, Junioren- und Funkengarde waren erste Sahne, nicht nur mit ihren Marschtänzen, sondern auch mit ihren Schaudarbietungen als Märchenwesen (Jugendgarde) oder mit "In der Liebe ist nichts unmöglich" (Funkengarde).

Wer Lust bekommen hat, die zweite Prunksitzung zu besuchen, weil schon die erste so gut war, hat ein Problem: Die zweite Sitzung ist längst ausverkauft.

Hintergrund

Mitwirkende der ersten HNZ- Prunksitzung: Präsident: Rüdiger Schneidewind; Eröffnung durch Heike Albrecht und Hubert Beeck (Schlossgeister Hexe und Vampir);

Tanz: Mariechen Laura, Gime, Dana und Fabienne; HNZ-Tanzmäuse, Jugend, Junioren- und Funkengarde (Marschtanz, Jugend und Funkengarde auch Schautanz); HNZ-Männergarde;

Gesang: Die Promillos, der singende Elferrat; Musik: Band "Take Five";

 Die Prunksitzung der Homburger Narrenzunft bewies klar, dass auch bei einer ersten Sitzung die Post abgehen kann. Über 120 Aktive machten im Saalbau mit. Im Bild: die Funkengarde der HNZ beim Schautanz "In der Liebe ist nichts unmöglich". Foto: Michael Schneider

Die Prunksitzung der Homburger Narrenzunft bewies klar, dass auch bei einer ersten Sitzung die Post abgehen kann. Über 120 Aktive machten im Saalbau mit. Im Bild: die Funkengarde der HNZ beim Schautanz "In der Liebe ist nichts unmöglich". Foto: Michael Schneider

Bütt: Ansgar Hoffmann (Till Eulenspiegel, Sabine Blatt-Engel (Putzfrau Luwisan); Sabine Blatt-Engel und Gabi Schmitt als Raumpflegerinnen im Märchenschloss), Gabi Schmitt (Touristin nach New York), Thomas Oster (Der Heimwerker), Klaus Reichard (De Wuuschd) Günter Tannrath und Helene Rauber (Jäb und Jolanda). smi

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