Staatsanwaltschaft Saarbrücken erhebt Anklage Mammutverfahren um Cyber-Kriminalität: Bande soll Anleger um 40 Millionen geprellt haben

Exklusiv | Saarbrücken/Wien · Eine international organisierte Bande soll mehr als 1000 Anleger aus Deutschland und Österreich um mindestens 40 Millionen Euro geprellt haben. Ein 28-Jähriger aus dem Kosovo sitzt seit über einem Jahr in Saarbrücken in Untersuchungshaft. Zielfahnder spürten ihn in Albanien auf. Die Hintergründe zu dem wohl bislang europaweit größten Verfahren wegen Online-Betrugs.

Zoomtrader: Cyber-Kriminalität – Bande hat Anleger um 40 Millionen geprellt
Foto: dpa/Mohssen Assanimoghaddam

Die Akten zu dem gigantischen Fall mussten die Fahnder aus Saarbrücken und Wien per Lkw an das Landgericht liefern lassen. Allein die Anklageschrift mit 431 Seiten füllt zwei Leitzordner. Die dazu gehörenden Belege und Dokumente, die den millionenschweren Betrug beweisen sollen, sind penibel in mehr als 868 Ordnern sortiert und wurden der Justiz in exakt 81 Umzugskisten geliefert. Sebastian Abel, Sprecher des Landgerichts Saarbrücken, bestätigte jetzt auf Anfrage unserer Zeitung den Eingang der Anklage. Die Wirtschaftsstrafkammer soll sich mit dem Mammutverfahren (Aktenzeichen 2 KLS 2/22) beschäftigen. Noch ist die Anklage der Staatsanwaltschaft (Aktenzeichen 05Js 221/18) nicht zur Hauptverhandlung zugelassen. Das Aktenstudium wird vermutlich Wochen in Anspruch nehmen. Es handelt sich wohl um das bislang europaweit größte Verfahren wegen Online-Betrugs.