Tödlicher Brandanschlag in Saarlouis 1991 Hauptbelastungszeugin im Yeboah-Prozess: „Ich weiß, wer’s war“

Koblenz · Fast 13 Jahre lang hat sie geschwiegen. Dann, 2019, entscheidet Diana K., sich an die Polizei zu wenden – und brachte dadurch die Ermittlungen wegen des rassistischen Brandanschlags auf die Asylbewerberunterkunft 1991 in Saarlouis wieder in Gang. Am Dienstag hat die Hauptbelastungszeugin nun vor dem Oberlandesgericht Koblenz ausgesagt.

Yeboah-Prozess: Hauptbelastungszeugin: "Ich weiß, wer's war"
Foto: Laura Weidig

„Das war ich, und sie haben mich nie erwischt“ – mit diesen Worten soll der Angeklagte der Zeugin Diana K. den rassistischen Brandanschlag 1991 auf die Asylbewerberunterkunft in Saarlouis und damit den Mord an Samuel Yeboah gestanden haben. Erst mehr als zwölf Jahre später, Mitte Oktober 2019, wendet sich Diana K. mit diesem Wissen an die Polizei. K. wird mehrfach verhört, ihre Aussage als sehr glaubwürdig erachtet. Ab da überschlagen sich die Ereignisse: Ermittler durchleuchten das komplette Umfeld von Peter S., vernehmen um die 150 Zeuginnen und Zeugen. Darunter auch das „Who ist who“ der saarländischen Neonaziszene. Bei fünf Männern werden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Anfang April 2022 kommt Peter S. (51) in Untersuchungshaft.