Saarbrücker Pathologen-Prozess „Alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann“ – Nebenklägerin verliert Bruder durch medizinische Fehler

Saarbrücken · Nach dem Tod eines Patienten im Knappschaftsklinikum in Püttlingen steht nicht nur eine falsche Krebsdiagnose im Fokus. Eine Nebenklägerin verliert ihren Bruder offenbar durch eine extreme Verkettung medizinischer Fehlleistungen. Es sei „alles schiefgelaufen, was schieflaufen kann“.

 Thomas H. (re.), angeklagter Pathologe, vor Gericht.

Thomas H. (re.), angeklagter Pathologe, vor Gericht.

Foto: BeckerBredel

Simone Stutz hat lange auf diesen Prozess warten müssen. Jetzt sitzt sie in Saal 38 des Saarbrücker Landgerichts dem Mann gegenüber, der mit einer falschen Krebsdiagnose unermessliches Leid über ihre Familie gebracht haben soll. Der Pathologe Thomas H., angeblich von Alkohol und Medikamenten abhängig, entdeckte einen vermeintlich bösartigen Tumor in einer Gewebeprobe ihres Bruders. Doch es handelte sich nachweislich um einen fatalen Irrtum.