Prozess wegen Brandstiftung läuft auf Absprache hinaus

Saarbrücken/Neunkirchen. Ein 36-jähriger Mann aus Reutlingen steht derzeit wegen besonders schwerer Brandstiftung vor dem Landgericht. Er war als Wirtschafter in einem Neunkircher Bordell tätig. Sein Chef beauftragte ihn und zwei Mittäter, bei der Konkurrenz "Druck zu machen". "Macht was! Gebt Gas!", soll es geheißen haben

Saarbrücken/Neunkirchen. Ein 36-jähriger Mann aus Reutlingen steht derzeit wegen besonders schwerer Brandstiftung vor dem Landgericht. Er war als Wirtschafter in einem Neunkircher Bordell tätig. Sein Chef beauftragte ihn und zwei Mittäter, bei der Konkurrenz "Druck zu machen". "Macht was! Gebt Gas!", soll es geheißen haben. Morgens um vier Uhr sollen sie Brandflaschen an eine Wand eines Konkurrenzbetriebes geworfen haben. Verletzte gab es keine.Der Prozess läuft auf eine Absprache hinaus: Wenn der Angeklagte gestehe, werde das Urteil mild ausfallen, mehr als drei Jahre sollen es nicht werden. Über seinen Verteidiger gestand jetzt der Angeklagte, dass er in der Nacht vom 14. auf den 15. November 2005 an dem Brandanschlag beteiligt gewesen sei. Sein Chef habe ihn und zwei Mittäter dazu angestiftet. Diese drei sind bereits rechtskräftig verurteilt. Nur der Angeklagte wartet seit einem halben Jahr im Saarbrücker Gefängnis auf ein Urteil.

"Wir saßen zusammen und wollten Druck machen und die Gäste vertreiben. Es war eine unverzeihliche Dummheit." Er habe mitgemacht, weil er nicht als Feigling dastehen wollte. An einer Tankstelle habe man einen Sechser-Pack Bier gekauft, die Flaschen ausgetrunken, mit Benzin gefüllt und mit einem Stück Stoff verschlossen. Dann flogen die Brandflaschen gegen die Hauswand. Im Bordell befanden sich mindestens neun Personen. Der Prozess wird morgen fortgesetzt. Neben der Verurteilung wegen Brandstiftung droht auch eine Bestrafung wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. jht

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