Proteste lohnen sich sehr wohl

Internationale Bildungsstudien unabhängiger Experten belegen: Nicht nur ausgeklügelte Lehrpläne sind für den Lernerfolg unverzichtbar. Kleine Klassen sind es ebenso. Die Saar-Regierung rief deshalb ihr Ziel aus, Klassenstärken weit unter 30 Schüler durchzusetzen. Dies ist Lehrern, Eltern und Schülern wohl im Gedächtnis. Umso erstaunter reagierten die Betroffenen am Cusanus-Gymnasium in St

Internationale Bildungsstudien unabhängiger Experten belegen: Nicht nur ausgeklügelte Lehrpläne sind für den Lernerfolg unverzichtbar. Kleine Klassen sind es ebenso. Die Saar-Regierung rief deshalb ihr Ziel aus, Klassenstärken weit unter 30 Schüler durchzusetzen. Dies ist Lehrern, Eltern und Schülern wohl im Gedächtnis. Umso erstaunter reagierten die Betroffenen am Cusanus-Gymnasium in St. Wendel, als dies für ihre künftigen Fünferklassen im Schuljahr 2011/2012 nicht gelten sollte. Hier seien 30 vertretbar. Dies ließ sich die Schule nicht gefallen. Protestierte energisch. Ging an die Öffentlichkeit. Und siehe da: Bildungsminister Klaus Kessler lenkte ein, genehmigte ausreichend Fünferklassen, um die Klassenstärke auf ein fürs Lernen erträgliches Maß zu reduzieren. Der Widerstand diese Woche in St. Wendel beweist: Rechtzeitiger Protest hat durchaus Erfolg.Was die Ferienpark-Kritiker in Nohfelden betrifft, kamen sie zumindest vorerst zu spät, um den Bau zu stoppen, wollen aber vor Gericht ziehen. Auch dieser Protest ist gelebte Demokratie.

So erscheint die weit verbreitete Parole "Was kann ich schon verändern? Die da oben machen ja doch, was sie wollen" absurd.

Übrigens: Was den Fall Cusanus betrifft, müssen dessen Vertreter auf der Hut sein: Denn die Klassenstärke-Debatte wird erneut aufflammen - wenn die Fünferklassen nach dem nächsten Schuljahr mit gleich vielen Schülern zur sechsten werden.

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