Protestanten müssen noch viele Fragen beantworten Protestanten müssen noch viele Fragen beantworten

Die evangelische Kirche in Deutschland hat lange Jahre nach dem Ende der NS-Schreckensherrschaft Probleme gehabt, sich ihrer eigenen Verantwortung dafür zu stellen. Sie hat es dann geschafft, ihre Schuld zu bekennen und die Geschichte offen zu behandeln.

So ist der Schritt der Protestanten an der Oberen Saar, die Hakenkreuz-Glocke 72 Jahre nach Kriegsende zum Schweigen zu bringen und abzuhängen, ein sehr später, aber absolut notwendiger Schritt. Doch mit dem Abhängen ist es nicht getan. Zu viele Fragen bleiben offen und müssen beantwortet werden, um sich nicht die berechtigte Kritik einzuhandeln, man sei geschichtsvergessen. Warum nahm niemand seit 72 Jahren Anstoß an den Hakenkreuzen, den hervorstechenden Propagandasymbolen der NS-Massenmörder? Warum musste erst Herxheim geschehen, bis das Presbyterium zum Umdenken kam? Wie konnte es sein, dass die verfassungsfeindlichen NS-Symbole nur als „Geschichtsdokumente“ gesehen und verniedlicht wurden? Die Protestanten in der Gemeinde Obere Saar müssen jetzt nachsitzen.

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