Protest gegen NPD-Treffen

Saarbrücken. Die Geste war Programm: Pfarrer Jörg Metzinger strich sich gestern zum Auftakt der Demonstration gegen eine NPD-Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch in Saarbrücken-Schafbrücke mit der Hand über die eigene Glatze und sagte: "Selbst diese Frisur darf man den Braunen nicht überlassen

Saarbrücken. Die Geste war Programm: Pfarrer Jörg Metzinger strich sich gestern zum Auftakt der Demonstration gegen eine NPD-Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch in Saarbrücken-Schafbrücke mit der Hand über die eigene Glatze und sagte: "Selbst diese Frisur darf man den Braunen nicht überlassen." Rund 200 Bürger waren seinem Aufruf gefolgt und hatten sich vor dem evangelischen Gemeindezentrum versammelt, um "ihren Stadtteil nicht rechtsextremen Tendenzen zu überlassen". Neben Vertretern der Saarbrücker Synagogengemeinde, der Polizeigewerkschaft, der IG Metall und aus der Politik war auch Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gekommen. "Die NPD ist in Saarbrücken unerwünscht", sagte sie und forderte erneut ein Verbot der Partei. Das Oberverwaltungsgericht hatte Britz per einstweiliger Anordnung dazu verpflichtet, die Festhalle der NPD für die Veranstaltung zu überlassen. Denn sie sei nicht verboten und müsse wie andere Parteien auch behandelt werden. Während die Demonstranten durch Schafbrücke zogen, skandierten gut weitere 100 zumeist vermummte Demonstranten vor der Zufahrt zur Festhalle "Nazis raus!". Zu Handgreiflichkeiten mit NPD-Anhängern kam es nach Polizeiangaben nicht. In der Festhalle selbst rief NPD-Generalsekretär Peter Marx den rund 150 Zuschauern Sätze zu wie "Wir brauchen keine Ausländer, die bei uns Autos bauen, die im Ausland keiner kauft". Redner war außerdem der NPD-Fraktionsvorsitzende im Schweriner Landtag, Udo Pastörs. Die NPD peilt "fünf Prozent plus X" bei der Landtagswahl an. jos

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