"Promis" helfen bei der Lehrstellen-Suche

Kreis Neunkirchen. Im "hohen Alter" von 15, 16 Jahren oder noch darüber hinaus können sich Jugendliche im Kreis Neunkirchen jetzt einen weiteren Paten oder eine Patin zulegen

Kreis Neunkirchen. Im "hohen Alter" von 15, 16 Jahren oder noch darüber hinaus können sich Jugendliche im Kreis Neunkirchen jetzt einen weiteren Paten oder eine Patin zulegen. Der oder die Auserwählte wird eventuell eine prominente Person des lokalen öffentlichen Lebens sein und hat die Aufgabe, "seinen" Schulabgänger bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu unterstützen und ihm bei "Krisen" während der Lehrzeit beizustehen.Diese Idee der Lokalen Agenda-Gruppe "Arbeiten und Wirtschaften in Neunkirchen" haben die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFG) und die Stadt Neunkirchen aufgegriffen. Derzeit ist man dabei das Pilotprojekt gemeinsam umzusetzen.Hintergrund ist der Fakt, dass in diesem Jahr besonders viele Schulabgänger auf den Ausbildungsmarkt drängen (siehe Grafik), weil zwei Jahrgänge (letzter G 9 und erster G 8) gleichzeitig ihr Abitur an den Gymnasien bauen. Diese "einmalige Sondersituation" wie auch die Tatsache, dass es einerseits immer noch unversorgte Azubi-Anwärter, andererseits nach wie vor unbesetzte Lehrstellen im Kreis gebe, hätten zum Beschreiten des neuen "Paten-Weges" animiert, erläuterte Klaus Häusler, Geschäftsführer der federführenden WFG. Das Ganze solle ergänzend zu den bereits vorhandenen Möglichkeiten den Jugendlichen bessere Chancen bei der Lehrstellensuche eröffnen, so Häusler. Neben den Mitgliedern des Arbeitskreises "Arbeiten und Wirtschaften" sollen dabei "Promis" aus Politik, Unternehmen, Institutionen und Verbänden als Paten gewonnen werden. Denen steht dann das Netz vorhandener Instrumente zur Verfügung, etwa die Ausbildungsplatzbörsen von Industrie- und Handelskammer sowie Handwerkskammer oder das Informationssystem der Agentur für Arbeit. Letztlich sollen die Bemühungen der Paten allerdings nicht die Eigeninitiativen der Jugendlichen ersetzen.Symbolisch haben jetzt im Rathaus die beiden ersten Paten - bisher konnten laut Häusler etwa 20 gewonnen werden - die Patenschafts-Urkunden unterzeichnet. Aus der Rathausspitze stellten sich Oberbürgermeister Friedrich Decker und Bürgermeister Jürgen Fried zur Verfügung, deren "Patenkinder" Florian Fries (16) und Janine Klein (15) auf der Gesamtschule Neunkirchen die Mittlere Reife anstreben. Wobei der OB gleich väterlich motivierend tätig werden konnte: "Damit habe ich auch angefangen!" ermunterte er Florian Fries, als er dessen Berufswunsch "Technischer Zeichner oder Bauzeichner" erfuhr.Ob die Hilfe beim Einstieg in die Karriere fruchtet, wollen alle Beteiligten bilanzieren, wenn das Projekt ein Jahr gelaufen ist. Wenn es einschlägt, könnte als Resultat ein ständiger Ausbildungsplatzförderverein dabei herauskommen.Ansprechpartner für am Projekt "Ausbildungspatenschaften" Interessierte sind bei der WFG Klaus Häusler, Tel. (06821) 8001, bei der Stadt Neunkirchen Thomas Haas, Tel. (06821) 202-228.

 Besiegelt per Urkunde: Janine Klein und Florian Fries (vordere Reihe links und rechts) sind "Patenkinder" von Bürgermeister Jürgen Fried und OB Friedrich Decker. Foto: SZ/Müller

Besiegelt per Urkunde: Janine Klein und Florian Fries (vordere Reihe links und rechts) sind "Patenkinder" von Bürgermeister Jürgen Fried und OB Friedrich Decker. Foto: SZ/Müller

HintergrundDer Arbeitskreis "Arbeiten und Wirtschaften in Neunkirchen" ist innerhalb der Lokalen Agenda 21 in Neunkirchen seit Anfang 2000 aktiv. In wechselnder Besetzung rund um einen "harten Kern" startete der Arbeitskreis in dieser Zeit regelmäßig Initiativen rund um seinen Schwerpunkt Wirtschaft.red

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