Projektbörse in Forbach Partnersuche über Grenze hinweg

Forbach · Die dritte Projektbörse in Forbach brachte deutsche und französische Vereine zusammen.

Der Rugby-Club aus St. Avold, die Theatertruppe aus Wittringen, die Gemeinde Heusweiler, das Jugendzentrum Euren in Trier – ganz unterschiedliche Strukturen, die aber ein gemeinsames Ziel haben. Sie stellen Jugendprojekte auf die Beine, bei denen Franzosen und Deutsche mitmachen. Dafür brauchen sie Partner jenseits der Grenze – und ab und zu ein bisschen Hilfe, wenn es darum geht, einen gemeinsamen Antrag auf Fördermittel zu schreiben. Diese Hilfe fanden die rund 50 Teilnehmer der dritten grenzüberschreitenden Projektbörse in Forbach. Initiiert wurde dieser Austausch vom Eurodistrict Saarmoselle. „Solche Projekte begünstigen die Zweisprachigkeit und das interkulturelle Verständnis. Langfristig hat das auch positive Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Austausch im Grenzgebiet“, meinte Gilbert Schuh, Vize-Präsident des Eurodistricts.

In den vier Arbeitsgruppen (Sport, Soziales, freiwillige Dienste, Kultur)  knüpfen die Teilnehmer Kontakte mit Mitstreitern auf der anderen Seite der Grenze. Deshalb war Claude Leclerc aus Metz angereist: Er leitet dort den Unesco-Club, der Jugendliche an Strukturen quer durch die Großregion vermittelt, wo sie einen freiwilligen Dienst machen können. Die Einsätze gehen von zwei Wochen bis zu einem Jahr. Das Programm leidet aber an einem geringen Bekanntheitsgrad. „Ich war schon bei der Projektbörse in Saarbrücken und hatte da gute Ansprechpartner gefunden“, sagte Leclerc. „Im Gegensatz zu vielen Strukturen verfügen wir schon über ausreichend Finanzierung. Hier will ich aber unser Projekt bei jungen Leuten bekannt machen. Außerdem bin ich immer auf der Suche nach neuen Institutionen, um unsere Freiwilligen unterzubringen.“

Deutsche und französische Jugendliche, die an den gemeinsamen Sanitätsdiensten und Zeltlagern teilnehmen, hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Saarbrücken genug. Seit vier Jahren arbeitet die DLRG mit den lothringischen Kollegen aus L’Hôpital zusammen. Doch die Finanzierung der gemeinsamen Aktivitäten ist immer wieder ein Problem. Deshalb war auch Karsten Pieler vom Bezirk St. Johann nach Forbach gekommen. „Ich bin zum ersten Mal da und hoffe Informationen darüber zu bekommen, wie die Finanzierung solcher Projekte auf der französischen Seite funktioniert“, so Pieler. Und die sollte er auch bekommen. An dem Abend wurden unter anderem die verschiedenen Förderprogramme vorgestellt, die für grenzüberschreitende Jugendprojekte in Frage kommen. Wie stellt man einen Antrag, wieviel Geld gibt es, welche Kriterien sind wichtig, wie hoch ist der Eigenanteil: Wer auf Förderung hofft, muss in der Regel zunächst viel Büroarbeit leisten. Bei Vereinen und Gruppen, die oft durch Ehrenamtler geleitet werden, ist die Zeit dafür oft knapp. Da gibt der Eurodistrict selbst verwaltungstechnische Hilfe – zum Beispiel bei der Übersetzung von Formularen, beim Dolmetschen für ein Treffen der Partner oder um das Projekt im Grenzgebiet bekannter zu machen.

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