Privatleute geben Hunderte von Waffen an die Behörden zurück

Saarbrücken. Rund 1000 Waffen aus dem Privatbesitz sind in den vergangenen anderthalb Jahren im Saarland an die Behörden abgegeben worden. Das teilte das Innenministerium auf SZ-Anfrage mit. Private Waffenbesitzer waren landesweit angeschrieben worden, um über eine sichere Aufbewahrung der Waffen Auskunft zu geben

Saarbrücken. Rund 1000 Waffen aus dem Privatbesitz sind in den vergangenen anderthalb Jahren im Saarland an die Behörden abgegeben worden. Das teilte das Innenministerium auf SZ-Anfrage mit. Private Waffenbesitzer waren landesweit angeschrieben worden, um über eine sichere Aufbewahrung der Waffen Auskunft zu geben. Nach Ministeriumsangaben hatten sich die Besitzer in vielen Fällen für die Rückgabe der Waffen entschieden, weil die Aufbewahrungsvorschriften verschärft worden sind und die Kosten für einen neuen Waffenschrank den Wert der Waffen überstiegen hätte. Hintergrund für die strengeren Vorschriften und die Schreiben an die Waffenbesitzer ist die Einführung eines nationalen Waffenregisters bis Ende 2012, das nach dem Amoklauf von Winnenden 2009 beschlossen worden war. Insgesamt wurden bislang 3500 Waffenbesitzer angeschrieben. In 478 Fällen wurde die Aufbewahrung der Waffen vor Ort von den Behörden überprüft. Dabei habe es 107 Beanstandungen gegeben, wie das Ministerium mitteilte. Die abgegebenen Waffen werden im Hochofen vernichtet.Im Saarland sind derzeit rund 126 700 Waffen im Privatbesitz registriert. Die meisten der insgesamt 27 600 privaten Waffenbesitzer horten demnach mehrere Waffen. Nach einer Umfrage unter den Innenministerien der Bundesländer vom März dieses Jahres sind im Saarland pro 1000 Einwohner die meisten Schusswaffen im Privatbesitz registriert. Auf Platz zwei folgt Rheinland-Pfalz, an letzter Stelle Berlin. Das saarländische Innenministerium begründet die hierzulande überdurchschnittlich hohe Anzahl von privaten Waffen damit, "dass im Saarland der Schießsport sehr ausgeprägt ist und die Jagd einen hohen Stellenwert hat". Die Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) will dies so auf Nachfrage nicht bestätigen. Zudem zweifelt VJS-Geschäftsführer Johannes Schorr die Statistik an. jos

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