Premiere bei der Sommermusik: "Horizont verschwiegen"

Saarbrücken. "Dem Kunstlied seine Attraktivität zurückzugeben, die es immer mehr zu verlieren scheint", erläutert Ralf Peter die Idee hinter dem Liederabend, der am Sonntag den Schlusspunkt des Festivals Sommermusik setzt

Saarbrücken. "Dem Kunstlied seine Attraktivität zurückzugeben, die es immer mehr zu verlieren scheint", erläutert Ralf Peter die Idee hinter dem Liederabend, der am Sonntag den Schlusspunkt des Festivals Sommermusik setzt. Hierbei helfen ein inhaltlicher Grundgedanke, ein thematisch konzeptioneller Bogen, die szenische Einbindung der Stücke nebst Dramatisierung sowie Theater- und Performance-Zusätze. "Es geht darum, eine Zwischenform zwischen Opern- und Liedvortrag zu verwirklichen, indem der Sänger eine durchgängige Figur verkörpert, aber möglichst in der minimalistischen Liedgesangs-Haltung bleibt". Unter dem Titel "Horizont verschwiegen" werden am Sonntag, 11. Oktober, um 20.30 Uhr im Rathausfestsaal nun Franz Kafka und Arnold Schönberg "zusammengebracht". Die Wahl fiel auf Schönbergs für seine durchaus kafkaeske Atmosphäre berühmtes "Pierrot Lunaire" - dessen drei Teilen werden jeweils "Kafka-Blöcke" vorangestellt. Diese Verbindung, so Peter, solle einerseits die unwirkliche Wirkung von Pierrot Lunaire verstärken, dem Werk aber auch die "atemlose Dichte nehmen, die den Hörer sonst zu überfordern droht." Neben modernen Kafka-Vertonungen erklingen ferner "bekundete und vermutete Lieblingsstücke" des Autors aus dem romantischen Lied-, Opern- und Operetten-Repertoire. Das Ambiente des neogotischen Rathausfestsaals schließlich erinnere an die Geburt der Großstadt Saarbrückens vor 100 Jahren, betont Ralf Peter. Video-Einblendungen (Marie Klein) rückten den Abend hingegen "in die Nähe der Jetzt-Zeit". Also ein Spagat zwischen "rückwärtsgewandter Gründerzeit-Ästhetik und in die Moderne weisender Klangwelt". Mit Kemmerer (Mezzo), Peter (Countertenor), Hartmann (Violine), Gillmann (Klavier) musizieren Daniel Seel (Klavier), Dorothee Strey (Flöte), Jan Kreutz (Klarinette) und Julien Blondel (Cello). uhrSonntag, 11. Oktober, 20.30 Uhr, Rathausfestsaal: "Horizont verschwiegen". Eintritt frei.

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