Preise für die Nachwuchsforscher

Nachdem am Montag die Hochschulwoche eröffnet und gestern Abend ein Vortrag über Fehlverhalten in der Wissenschaft gehalten wurde, steht heute das dritte Ereignis innerhalb der Hochschulwoche an: Die mit 20 000 Euro dotierten Forschungspreise werden vom Verein der Freunde des Universitätsklinikums vergeben.

Homburg. Heute um 17 Uhr werden im Personalcasino des Uni-Klinikums wieder die Forschungspreise an Nachwuchswissenschaftler vergeben. Für die ausgewählten Projekte werden insgesamt 20 000 Euro Preisgeld vom Verein der Freunde des Universitätsklinikums überreicht.Knapp 200 Mitglieder zählt der 1997 gegründete Verein, der jedes Jahr die beachtliche Summe von 20 000 Euro zusammenbringt, um junge Forscher auszuzeichnen.

Der erste Vorsitzende ist Professor Bernhard Schick, der Leiter der HNO am Uniklinikum; er löste Professor Ingo Steudel ab, der diese Aufgabe bis zu seiner Ernennung zum Ärztlichen Direktor des Uniklinikums wahrgenommen hatte. Zum 14. Mal wird heute also einer der höchstdotierten Forschungspreise in Südwestdeutschland überreicht - und zwar an fünf Kandidaten (darunter ein Zwillingspaar) für insgesamt vier Arbeiten.

Der Fachbeirat des Vereins hat unter den zahlreich eingegangenen Bewerbungen vier preiswürdige Arbeiten zu den Themen Kardiologie, Lungenkarzinom, Parkinsonkrankheit und Endometriose ausgewählt.

Preisträgerin ist Dr. Denise Fischer mit dem Thema "Herzbezogene Ängste vor und nach ICD-Implantation und deren prognostische Relevanz". Ebenso einen Preis erhalten Johannes und Maximilian Linxweiler: "Sec62 als prognostischer und prädiktiver Marker beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom". Auch Dr. Epameinondas Lyros wurde ausgewählt mit der Arbeit: " Expression des Gens der alpha4 Untereinheit des neuronalen nikotinischen Acetylcholinrezeptors auf transkriptionaler Ebene in peripheren mononukleären Blutzellen: Assoziation mit Diagnose und Schweregrad der Parkinson-Krankheit" und auch Jeannette Rudzitis-Auth, die über Traubensaft forscht: "Traubensaft - Das Elixier gegen Endometriose: Analyse der anti-angiogenen Wirkung von Resveratrol auf die Entwicklung neuer Blutgefäße in Endometrioseherden".

Im Rahmen der Preisverleihung werden die Nachwuchswissenschaftler sich selbst und ihre Projekte in etwa siebenminütigen Kurzvorträgen präsentieren und Fragen beantworten. Die Titel der Arbeiten sind für die meisten Außenstehenden unverständlich, bis auf das Wort "Traubensaft" bei Jeannette Rudzitis-Auth kommt so gut wie kein Begriff aus dem gebräuchlichen Alltagswortschatz darin vor.

Deshalb werden die Preisträger vom Verein der Freunde darum gebeten, sich möglichst verständlich auszudrücken. Was den vorangegangenen Preisträgern immer gelang und zuweilen auch für humorvolle Einlagen sorgte.

Dass von fünf Preisträgern zwei weiblich sind, entspricht in etwa der Geschlechterverteilung im Medizin-Studium, das "immer weiblicher" werde, wie Dekan Professor Michael Menger anlässlich der Eröffnung der Hochschulwoche gesagt hatte (wir berichteten).

Da von 1850 Medizin-Studenten am Uniklinikum 1097 weiblich sind, sind nicht nur bei Preisverleihungen, sondern auch bei Habilitationen immer mehr Frauen vertreten. Allerdings haben die Frauen in den Technik- und Naturwissenschaften noch Nachholbedarf, da kommen gerade mal 30 Frauen auf 100 Männer.

Auf einen Blick

Der Verein Freunde des Universitätsklinikums des Saarlandes wurde 1997 anlässlich der 50-Jahr-Feier der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes auf Initiative von Wissenschaftsminister a.D. Professor Diether Breitenbach gegründet. Seinem Vorstand gehören an: Professor Bernhard Schick (1. Vors.), Oberbürgermeister a.D. Reiner Ulmcke (stv. Vors.), Rechtsanwalt und Steuerberater Uwe Welsch (Schatzmeister), Karin Richter (Geschäftsführerin) sowie die Beisitzer Armin Lang, MdL, Clemens Lindemann, Landrat Saarpfalz-Kreis, Dr. Heidi Loch, Professor Egon Müller, Rechtsanwalt, Jürgen Schreier, Saartoto, Marlis Schwenk, MdL a.D. Die durch den Verein geförderten Projekte werden durch einen Fachbeirat unter Vorsitz von Professor Alexander Mecklinger begutachtet. red

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