Prävention als oberstes Gebot

Merzig. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer betonte, wie wichtig der präventive Ansatz beim Umgang mit Demenzerkrankungen sei. Denn das Bild vom älteren und alten Menschen habe sich grundlegend verändert. "Aktiv und fit bis ins hohe Alter" sei die Lebensdevise geworden. Dies gelingt jedoch leider nicht jedem

 Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer informierte sich bei den Ausstellern des Senioren-Gesundheitstages über die neuesten Entwicklungen. Foto: Landkreis

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer informierte sich bei den Ausstellern des Senioren-Gesundheitstages über die neuesten Entwicklungen. Foto: Landkreis

Merzig. Die Schirmherrin der Veranstaltung, Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer betonte, wie wichtig der präventive Ansatz beim Umgang mit Demenzerkrankungen sei. Denn das Bild vom älteren und alten Menschen habe sich grundlegend verändert. "Aktiv und fit bis ins hohe Alter" sei die Lebensdevise geworden. Dies gelingt jedoch leider nicht jedem. Etliche ältere Menschen sind von Demenz betroffen. Eine Heilung dieser Erkrankung sei, zumindest nach derzeitigem Wissensstand, ausgeschlossen, betonte Professor Matthias Strittmatter in seinem Vortrag. Man kenne jedoch sehr viele der Risikofaktoren, die für die Entstehung einer Demenzerkrankung in Frage kommen: Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes. Hier sei der einzig denkbare Ansatzpunkt, präventiv aktiv zu werden, um den Verlauf einer Demenz abzumildern oder deren Beginn hinauszuzögern.Professor Tobias Hartmann von der Uniklinik Homburg ist auch Direktor des Deutschen Institutes für Demenzprävention. Er hält eine umfassende Präventionsstrategie angesichts der demografischen Entwicklung ebenso wie sein Vorredner für dringend erforderlich. Nach seinen Ausführungen dürfe dabei nicht vernachlässigt werden, dass alle demenzpräventiven Maßnahmen letztendlich auch präventiv bei anderen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und auch der Diabetes wirken.

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erklärte: "Das Thema Demenz beschäftigt uns alle. Wie gehen wir mit dem Phänomen um, dass die Menschen immer älter werden, dann aber mit Krankheiten zu kämpfen haben, mit denen nicht nur sie selbst, sondern auch, und das ist die besondere Herausforderung, ihre Angehörigen und Familien umgehen müssen." Der Landkreis Merzig-Wadern habe sich daher sehr früh entschieden, als Partner im Projekt Demenzprävention und bei der Gedächtnisregion mitzuwirken. Und als Pilotlandkreis für dieses Projekt wolle der Landkreis auf Grundlage der vorgestellten Fakten und Ergebnisse nachhaltig reagieren. Als eine Möglichkeit biete sich zum Beispiel an, Übungsleiter von Vereinen, die bereits Seniorensport als Sparte anbieten, für den Bereich Demenzprävention weiterzubilden.

Der Senioren-Gesundheitstag bot neben den Vorträgen zu den Themen Kognitive Aktivierung, Sport und Bewegung, medizinische Aspekte in der Demenzprävention, Wohnen und Technik sowie Recht und Vorsorge im Foyer eine ganze Reihe Informationsstände, an denen die Aussteller verschiedene Produkte und Angebote präsentierten. Interessant waren dabei vor allem technisch innovative Lösungsansätze, die einen längeren Verbleib in den eigenen vier Wänden auch bei erheblichem Betreuungs- oder Pflegeaufwand ermöglichen können.

Der Tag in der Stadthalle war der Abschluss einer bereits seit mehreren Monaten laufenden Initiative zum Projekt "Demenzprävention im Landkreis Merzig-Wadern". Doch damit sollen das Engagement und die Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz und Prävention nicht beendet sein. An die guten bisherigen Ergebnisse in der Zusammenarbeit im "Aktionsbündnis Demenzprävention im Landkreis Merzig-Wadern" gelte es nun, anzuknüpfen, um flächendeckend im Kreis konkrete Maßnahmen voranzubringen, betonte Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich. "Das Thema

Demenz

beschäftigt uns alle."

Daniela Schlegel-Friedrich,

Landrätin

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