Präses Rekowski fordert Aufnahme von 100 000 Syrern auf der Flucht

Bad Neuenahr · Der rheinische Präses Manfred Rekowski treibt den Umbau seiner Kirche weiter voran. In seinem ersten Jahresbericht vor der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland skizzierte der 55-jährige Theologe am Freitag in Bad Neuenahr das Bild einer Kirche der Zukunft, die weniger auf Gebäude und Einrichtungen setzt und mehr auf Menschen.

Die Kirche brauche "Mut und nicht kleinmütige Bemühungen um Besitzstandserhaltung". Die Synode muss über Millionenkürzungen entscheiden.

Im politischen Teil seines Berichts ging Rekowski mit der europäischen Flüchtlingspolitik hart ins Gericht und forderte, Deutschland müsse 100 000 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge aufnehmen und nicht 10 000 wie bislang geplant. Die rheinische Kirche werde auch künftig für Schwache eintreten und sich für Frieden und Gerechtigkeit politisch einmischen, kündigte der Präses an. Die Ökumene bezeichnete er als Christenpflicht, hier müsse das Mögliche getan werden. Positiv äußerte sich Rekowski über das jüngste Apostolische Schreiben "Evangelii Gaudium" von Papst Franziskus, das in vielen Teilen "eine ökumenische Ermutigung" darstelle.

Die geplanten Einsparungen in der rheinischen Kirche bezeichnete der Präses als "finanzpolitische Schadensbegrenzung" zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit: "Wir haben über unsere Verhältnisse gelebt." Sinnvolle Arbeit müsse eingeschränkt, aufgeben oder anders finanziert werden.

Die Landessynode will bis Dienstag über Sparmaßnahmen von 8,2 Millionen Euro entscheiden. Die Streichung von weiteren zwölf Millionen Euro steht in einem Jahr auf der Tagesordnung. Der Etat der landeskirchlichen Ebene soll auf diese Weise bis 2018 um 35 Prozent gegenüber 2012 entlastet werden.

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