Post vom Stromanbieter empört Leser

Saarbrücken. SZ-Leser-Reporter Johannes Kirchmeier aus Saarbrücken ist verärgert über ein Schreiben seines Stromlieferanten Energie SaarLorLux. Darin erklärt das Unternehmen, dass es seinen Kunden "auch 2012 saubere Energie" liefern möchte und für diesen Ökostrom seit dem Jahre 2008 Wasserkraft aus Norwegen nutze

Saarbrücken. SZ-Leser-Reporter Johannes Kirchmeier aus Saarbrücken ist verärgert über ein Schreiben seines Stromlieferanten Energie SaarLorLux. Darin erklärt das Unternehmen, dass es seinen Kunden "auch 2012 saubere Energie" liefern möchte und für diesen Ökostrom seit dem Jahre 2008 Wasserkraft aus Norwegen nutze.Die so genannte "Energiewende", die nach dem Willen der Bundesregierung den Ausbau der erneuerbaren Energie-Erzeugung weiter vorantreiben soll, begrüßt der Anbieter in dem Brief als "klare Bekenntnis für unsere Umwelt" und ergänzt "obwohl es für uns alle zu steigenden Energiepreisen führt". Ab 1. März werde daher der Verbrauchspreis für den "Allgemeinen Stromtarif" 25,30 Cent/Kilowattstunde, der Grundpreis 65 Euro im Jahr betragen.

Der SZ-Leser-Reporter hat ausgerechnet, dass dies für ihn eine Erhöhung des Verbrauchspreises um 20,7 Prozent und des Grundpreises um 34,5 Prozent bedeute. Diese Kostensteigerung habe das Unternehmen "schamhaft verschwiegen". Die Kunden müssten stattdessen die noch gültigen Preise erst ihren alten Unterlagen entnehmen und dann selbst nachrechnen, so der Saarbrücker. "Was veranlasst Sie, uns als Ihre Kunden als Begründungsversuch mit ihrem pauschalen politischen Bekenntnis abzuspeisen?", möchte Johannes Kirchmeier in einem Schreiben an das Unternehmen wissen, dessen Kopie der SZ vorliegt.

Stefan Eichacker, Sprecher von Energie Saar-Lor-Lux, entgegnet, dass die durchschnittliche Preis-Erhöhung bei einem üblichen Verbrauch lediglich vier bis fünf Prozent betrage. "Und diese halten wir für völlig gerechtfertigt", stellt er klar.

Bei 99 Prozent der Kunden würden die von ihm genannten Zahlen auch zutreffen. Aber natürlich könne es - wie es Falle des SZ-Leser-Reporters - auch Ausnahmefälle geben, gesteht der Sprecher ein. Zum Beispiel dann, wenn diese den fixen Grundpreis für den Zähler begleichen müssen, aber ihr Stromverbrauch extrem gering sei. "Dann beträgt die maximale Erhöhung aber nur 1,36 Euro pro Monat", so Eichacker.

Das Unternehmen habe die Anhebung seiner Preise auch nicht verstecken wollen. Das von Kirchmeier erwähnte Schreiben sei in zwei Versionen an die Kunden rausgegangen: Für diejenigen im Grundversorgungs-Tarif stehe der aktuelle Preis im Anschreiben, für diejenigen mit Sonderverträgen liege diesem ein Preisblatt bei. Zudem seien die Tarife veröffentlicht worden und seien im Internet zu finden.

Nach seinen Berechnungen könnte der Kunde sogar Geld sparen, wenn er von der Grundversorgung in einen anderen Tarif wechseln würde, glaubt der Sprecher. mv

Den Tipp für diesen Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Johannes Kirchmeier aus Saarbrücken. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich entweder per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an: leserreporter@sol.de.

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