Popcorn, Gutzjer, Lebenslust

Friedrichsthal. 15 Gruppen und Wagen, ausgestattet mit purer Energie, zauberten gestern Nachmittag viele bunte Farbkleckse ins wolkenverhangene, graue Friedrichsthal. Kurz nach 14 Uhr stimmte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Elversberg einen Fastnachts-Hit an, und der Gaudiwurm machte sich auf den Weg

Friedrichsthal. 15 Gruppen und Wagen, ausgestattet mit purer Energie, zauberten gestern Nachmittag viele bunte Farbkleckse ins wolkenverhangene, graue Friedrichsthal. Kurz nach 14 Uhr stimmte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Elversberg einen Fastnachts-Hit an, und der Gaudiwurm machte sich auf den Weg.

Eine Stunde zuvor: Vor dem Gasthaus Zum Wiesenmatz auf dem Ostschacht treffen die ersten Faasebooze ein. Der große Wagen der Kneisjer vom Hoferkopp ist schon da. Ein Kombi kommt angefahren. Er ist voll mit Popcorn und Gutzjer. Das ganze Zeug wird auf den Wagen geschafft. Carsten Bach und seine Frau Anke sind im Anmarsch. Die beiden gehören zur Narrenzunft katholischer Vereine (NKV) Friedrichsthal. "Jetzt gehen wir uns zuerst noch stärken", sagt Carsten Bach. Das Ziel der beiden ist der Stand vor dem Wiesenmatz. Dort gibt es was zu essen, aber auch einen Schnaps zum Aufwärmen. Heike Klein, die Chefin des Karnevalvereins blau-weiß vom Ostschacht, verteilt Sekt. Sie hat sich als Squaw verkleidet. Wieder im Einsatz ist Manfred Schmidt, der Nebenerwerbsbauer aus Schnappach. Er fährt den Traktor der blau-weißen Narren. "Gestern war ich schon in Dudweiler, habe dort den Wagen des Heimat- und Kulturvereins gezogen", erzählt Schmidt.

Mittlerweile ist es kurz vor 14 Uhr. Die ersten Alleh-hopp-Rufe ertönen. Josef Koch, der Chef des Heimat- und Verkehrsvereins, gibt den Musikern aus Elversberg das Startzeichen. Und auch die beiden anderen Gruppen, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach und der Spielmannszug des Heimat- und Verkehrsvereins, stimmen mit ein. Der Zug beginnt. Die Wagen der drei Karnevalsvereine der Stadt bilden das Gerüst des närrischen Lindwurms. Mit vollen Händen werfen die Elferratschefs Gutzjer und andere Süßigkeiten unters närrische Volk am Straßenrand. Die Gardemädchen tanzen den ganzen Weg - immer ein Lächeln im Gesicht. Besonders auffällig sind Gestalten ganz in Blau. "Wir sind die Blue Man Group", erklärt Andrea Wölflinger-Prinz. Von Elversberg kommt Erika Hammerer mit ihrer Gruppe. Die Teilnehmer sehen aus, als seien sie dem Märchen "Tausendundeine Nacht" entsprungen. Die Kostüme hat Erika selbst genäht. Das Motto des Kneippvereins: "Herr der Ringe(l)". Die Marschverpflegung der Kneippianer: Lyoner-Ringe. Alle sind gut gelaunt, auch wenn sich in den Gutzjer-Regen leichter Schneefall mischt. Der Weg ist dieses Jahr etwa um die Hälfte kürzer als sonst. Wegen der Baustelle in der Bildstocker Ortsmitte biegt der Gaudiwurm schon an der Grubenstraße in Richtung Marktplatz Friedrichsthal ab.

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