Polizisten zeigen, wie Zivilcourage am besten eingesetzt wird

St. Wendel. Beherzte Passanten beendeten gegen 12.30 Uhr auf dem St. Wendeler Schlossplatz den tätlichen Angriff eines Mannes auf eine junge Frau. Diese Polizeimeldung muss, auch wenn es den Angriff gab, nicht geschrieben werden. Denn die Auseinandersetzung war nur gespielt

 Die Polizeibeamten Sandra Limbach und Martin Heckel von der Polizeiinspektion in Koblenz zeigen auf dem Schlossplatz, wie man einen Angreifer abwehrt. Foto: B&K

Die Polizeibeamten Sandra Limbach und Martin Heckel von der Polizeiinspektion in Koblenz zeigen auf dem Schlossplatz, wie man einen Angreifer abwehrt. Foto: B&K

St. Wendel. Beherzte Passanten beendeten gegen 12.30 Uhr auf dem St. Wendeler Schlossplatz den tätlichen Angriff eines Mannes auf eine junge Frau. Diese Polizeimeldung muss, auch wenn es den Angriff gab, nicht geschrieben werden. Denn die Auseinandersetzung war nur gespielt. Akteure waren eine Gruppe junger Beamter der Bundespolizei mit schauspielerischem Talent, die bundesweit für mehr Zivilcourage werben.Drei Auftritte hatte die Truppe in St. Wendel. Im technisch-gewerblichen Berufsbildungszentrum, im Cusanus-Gymnasium und auf dem Schlossplatz. Ziel der Aktionen ist es, Menschen aufzufordern, einzugreifen.

Zudem wird den Zuschauern gezeigt, wie man richtig hilft. Sechs Regeln stellten sie vor: Ich helfe, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf. Ich beobachte genau und präge mir Tätermerkmale ein. Ich organisiere Hilfe über die Notrufnummer 110. Ich kümmere mich um Opfer. Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Zusätzlich geben die Polizisten Tipps, wie sich Opfer verhalten sollen: Dem Angreifer entschieden entgegentreten. Durch Gesten (Abwehrhaltung) und lautes Sprechen dem Aggressor und den Passanten deutlich zeigen, dass man angegriffen wird. Viele Jugendliche seien unsicher, wie sie sich bei Schlägereien verhalten sollen, wie weit sie gehen können, ohne straffällig zu werden, berichteten die Polizisten, die eine Nachbereitungsstunde planen.

Die Aktion lief im Rahmen der Ordnungspartnerschaft, die die Stadt St. Wendel, Bundespolizei, Polizeiinspektion St. Wendel und Deutsche Bahn vor Jahren eingegangen sind, mit Erfolg, wie alle Partner ausdrücklich bestätigten. "St. Wendel ist sicherer und sauberer geworden", sagte Bürgermeister Klaus Bouillon. ddt

aktion-tu-was.de

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