Polizeiboot der Küstenwache schwamm friedlich im Freibad

Quierschied · Eine nicht alltägliche Veranstaltung fand an Pfingsten im Quierschieder Freibad statt. Dort ließen Modellbauer der Segel-Freunde-Saar ihre stolzen Kähne zu Wasser. Und freuten sich über das rege Interesse der Besucher.

 Mit viel Liebe zum Detail zusammengebaute Modell-Segelschiffe gab es im Quierschieder Freibad zu bestaunen. Foto: ll

Mit viel Liebe zum Detail zusammengebaute Modell-Segelschiffe gab es im Quierschieder Freibad zu bestaunen. Foto: ll

Quierschied. Die See ist ruhig, kein Sturm in Sicht. Die Sonne scheint, das Wasser ist himmelblau. Ideale Bedingungen, um mit dem schicken Dreimaster in See zu stechen. Doch aufgepasst: Noch mehr Kapitäne haben volle Segel gesetzt. Es ist ganz schön Betrieb auf dem Wasser. Da sind Karambolagen nicht ausgeschlossen. Egal ob Segelschiff, Tanker oder Polizeiboot: Zu sehen gab es am Pfingstmontag einiges - im Miniaturformat. Modellbauer der Segel-Freunde-Saar präsentierten beim Schaufahren im Quierschieder Freibad die ganze Bandbreite des Schiffmodellbaus, Seefahrt zum Anfassen sozusagen.Egon Büscher, der 1. Vorsitzende der Gemeinschaft, und 14 seiner Kollegen hatten etwa 30 Schiffsmodelle nach Quierschied mitgebracht und lockten mit ihrem Schaufahren jede Menge Schaulustige an. Das 1,60 Meter lange Polizeiboot der Küstenwache von Egon Büscher hatte es dem achtjährigen Mike besonders angetan. "Es gefällt mir am besten von allen", verriet der Bub. Er hätte das Boot am liebsten mit nach Hause genommen. An dem Detail getreuen Nachbau stimmte aber auch alles, angefangen vom Beiboot über die Beflaggung bis zu den Rettungsringen an der Reling. "Dreieinhalb Jahre habe ich daran gebaut", verriet Büscher.

Einige Boote aus seiner kleinen Flotte hatte auch Siegfried Kihm aus Eschringen mitgebracht, unter anderem ein großes Bohrinsel-Versorgungsschiff. "Es ist schon 30 Jahre alt", erläuterte der 71-Jährige. Vor zehn Jahren habe er dem Schiff eine Generalüberholung angedeihen lassen und neue Elektronik eingebaut. Der acht Jahre alte Julian wollte auch einmal Kapitän spielen. Er hatte sein eigenes kleines Motorboot mitgebracht. "Du musst beim Fahren aber aufpassen. Die Segler haben immer Vorfahrt", erklärte Egon Büscher dem jungen Süßwasser-Kapitän.

Bis zum späten Nachmittag ließen die Mitglieder der Segel-Freunde Saar alle ihre mitgebrachten Modelle zu Wasser. Segler, Frachter, Fischkutter, Polizeiboote und auch der schnelle Minensucher der Bundeswehr düsten durch das große Becken im Freibad. Zusammenstöße blieben ohne Folgen.

Die Modell-Segel-Freunde Saar gibt es seit Juli 2009. Mittlerweile hat die Gemeinschaft 21 Mitglieder, neben Saarländern und Pfälzern auch Franzosen und Luxemburger. Segelrevier der Freunde, die Mitglied im Landesverband Saarländischer Segler sind, ist der Bostalsee. Am Donnerstag, 7. Juni (Fronleichnam), sind die Segel-Freunde mit ihren Modellen zum Schaufahren im Freibad in Dillingen. ll

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