Polizei verteilt 100 Knöllchen in vier Wochen

Dudweiler. Heute kommt der Chef mal wieder persönlich vorbei. Und weil er grüne Uniform trägt, wird er auch gleich von Anliegern "verhaftet". Ein Mann kommt schnellen Schrittes auf ihn zu, will ihm zeigen, dass mal wieder die Garageneinfahrt zugeparkt ist - von Unbekannt. Unbekannt hat sich aber rechtzeitig getrollt. Sein Auto ist eben verschwunden

 Allmählich gehen die Bauarbeiten am und im Dudweiler Krankenhaus dem Ende entgegen. Und damit wird sich vermutlich auch die Verkehrssituation wieder entspannen. Fotos: M. Hartmann

Allmählich gehen die Bauarbeiten am und im Dudweiler Krankenhaus dem Ende entgegen. Und damit wird sich vermutlich auch die Verkehrssituation wieder entspannen. Fotos: M. Hartmann

Dudweiler. Heute kommt der Chef mal wieder persönlich vorbei. Und weil er grüne Uniform trägt, wird er auch gleich von Anliegern "verhaftet". Ein Mann kommt schnellen Schrittes auf ihn zu, will ihm zeigen, dass mal wieder die Garageneinfahrt zugeparkt ist - von Unbekannt. Unbekannt hat sich aber rechtzeitig getrollt. Sein Auto ist eben verschwunden.

Donnerstagvormittag, Ortstermin mit Polizeihauptkommissar Reiner Dümont am Dudweiler Krankenhaus. Eine Frau putzt Fenster und erzählt, dass sich die Verkehrslage in den letzten Tagen doch spürbar gebessert habe. Hilfspolizisten des Saarbrücker Ordnungsamtes sieht sie hier zweimal die Woche, dienstags und freitags, wie sie sagt. Sie ahnden das Falschparken oder ersticken es schon gleich im Keim. Denn wer Uniformen sieht, der weiß, was ihm blüht. Viele Klagen gab es in letzter Zeit von Anwohnern, die - seit die Klinik umgebaut wird und daher der Parkraum knapp geworden ist - von einem Verkehrschaos reden (SZ vom 11. März: "Ende April ist der Park-Wahnwitz vorbei").

Einige Anwohner, die mit Reiner Dümont schnell ins Gespräch kommen und sich freundlich verhalten Luft machen, erzählen, dass vor wenigen Wochen eine ältere Dame auf dem Bürgersteig fast über den Haufen gefahren worden wäre. Es ist halt eng in der Klosterstraße, wenn rechts und links die Autos im absoluten Halteverbot stehen.

Überschlägig 100 Strafzettel, so Reiner Dümont, haben er und seine Kollegen in den letzten vier Wochen rund ums "Kloschda" genannte Krankenhaus schon verteilt. Und die Hipos vom Ordnungsamt sind auch noch da. Der Chef vom Dudweiler Polizeiposten hat festgestellt, dass sich die Lage in letzter Zeit doch einigermaßen beruhigt hat. Gesternvormittag jedenfalls sah es ganz danach aus. Trotzdem: Bei manchen Anwohnern liegen die Nerven blank. "Das mach' ich nicht mehr mit", sagt Anja Zupanjac. Nachbarn nicken und stoßen ins selbe Horn. Ständig müsse man auf den eigenen Stellplatz vor der Haustür verzichten und sich ärgern.

Und dann die Frage an den Polizeibeamten, wie es denn mit dem Abschleppen ist von Fahrzeugen, die Garagen zuparken und einen so am Wegfahren hindern: Kann man sich denn nicht auf solche Weise wehren? Da muss schon ein triftiger Grund vorhanden sein, sagt Reiner Dümont. Und die Polizei stellt fest, ob das der Fall ist. Etwa dann, wenn man dringend zur Arbeit muss. Wer selbst den Abschleppdienst ruft, bleibt womöglich auf den Kosten sitzen. Es gilt das Prinzip: Wer bestellt, bezahlt. Und muss das Geld hinterher beim Falschparker eintreiben. Was wohl nicht immer einfach ist.

 Reiner Dümont sah gestern nur wenige Falschparker.

Reiner Dümont sah gestern nur wenige Falschparker.

 Anwohner kommen mit dem Polizeibeamten schnell ins Gespräch. Verhalten und freundlich machen sie ihrem Ärger Luft.

Anwohner kommen mit dem Polizeibeamten schnell ins Gespräch. Verhalten und freundlich machen sie ihrem Ärger Luft.

 In der Klosterstraße, Höhe Klinik, quälen sich die Autos aneinander vorbei - wegen falsch parkender Fahrzeuge am Straßenrand.

In der Klosterstraße, Höhe Klinik, quälen sich die Autos aneinander vorbei - wegen falsch parkender Fahrzeuge am Straßenrand.

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