Nach Feuer mit einem Toten Polizei schnappt mutmaßlichen Brandstifter

Saarbrücken ·   Die Polizei hat in Neunkirchen einen mutmaßlichen Brandstifter festgenommen. Er soll den Brand in einem mehrstöckigen Wohn- und Geschäftshaus in der Neunkircher Kuchenbergstraße am 17. April gelegt haben, bei dem ein 38 Jahre alter Mann ums Leben kam.

14 weitere Personen mussten unter erheblicher Lebensgefahr aus dem Gebäude gerettet werden. Vier Personen erlitten eine Rauchgasverletzung. Im Gebäude waren laut Polizei auch Flüchtlinge untergebracht. Die Brandermittler stellten mit Unterstützung eines externen Sachverständigen fest, dass der Brand im Erdgeschoss gelegt wurde. Technische Ursachen konnten ausgeschlossen werden.

Ermittlungen der Mordkommission „Kuchenberg“ führten zur Identifizierung zweier Männer, die sich in der Nähe des Tatorts aufhielten. Es handelt sich um zwei Neunkircher im Alter von 29 und 18 Jahren. Zuerst richtete sich der Verdacht auch gegen den 18-Jährigen. Dann aber verdichtete sich am Dienstag nur gegen den Älteren der beiden der Verdacht. Er ist nach SZ-Informationen vorbestraft, soll bereits wegen einer Brandstiftung verurteilt worden sein. Einige Jahre zuvor habe er sich nach Angaben aus Feuerwehrkreisen für eine Mitgliedschaft bei der freiwilligen Feuerwehr interessiert. Seine Aufnahme sollen Verantwortliche aber mit Blick auf mangelnde Eignung abgelehnt haben.

Wie Polizeisprecher Georg Himbert sagte, habe der 29-Jährige die Tat gestanden. Er soll zugegeben haben, an jenem Tag einen Kinderwagen im Treppenhaus angezündet zu haben. Warum er das Feuer legte, dazu machten die Ermittler keine Angaben. Ein Polizeisprecher sagte dem SR, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Tat politisch motiviert war. Über die Staatsanwaltschaft wurde Haftbefehl wegen Mordes in Tateinheit mit Brandstiftung mit Todesfolge beantragt. Gestern wurde der Verdächtige dem Amtsrichter vorgeführt.

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