Polizei kündigt Kontrollen zum Jugendschutz an

St. Wendel. Es gibt laut Kriminalhauptkommissar Otmar Löber zurzeit einen Kontroll-Schwerpunkt: Karnevalsveranstaltungen. Ob in Kneipen oder Hallen - überall können Polizisten unangemeldet auftauchen. Im gesamten Landkreis. Wie der Experte von der Polizeibezirksinspektion in St. Wendel sagt, gehe es seinen Kollegen unter anderem darum, den Jugendschutz durchzusetzen

St. Wendel. Es gibt laut Kriminalhauptkommissar Otmar Löber zurzeit einen Kontroll-Schwerpunkt: Karnevalsveranstaltungen. Ob in Kneipen oder Hallen - überall können Polizisten unangemeldet auftauchen. Im gesamten Landkreis. Wie der Experte von der Polizeibezirksinspektion in St. Wendel sagt, gehe es seinen Kollegen unter anderem darum, den Jugendschutz durchzusetzen. Das heißt unter anderem: kein Alkohol an Minderjährige. Denn allzu oft werde bei Fastnachtsveranstaltungen ein Auge zugedrückt.Es gebe keine statistischen Zahlen, wonach zu erkennen ist, dass der Alkohol bei jungen Leuten - unabhängig von der fünften Jahreszeit - häufiger fließt. "Aber wir stellen einen Trend fest, dass die Aggression bei Jugendlichen unter Alkoholeinfluss steigt." Die Hemmschwelle, im betrunkenen Zustand auch Polizisten zu attackieren, sinke. In diesem Zusammenhang setzten die Beamten auch auf die Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt. Das wiederum arbeitet mit der Suchtberatungsstelle Knackpunkt zusammen und setzt Schoolworker in Schulen ein. Gemeinsame Kontrollen von Polizei und Jugendamtsmitarbeitern gebe es allerdings selten - anders als im benachbarten Landkreis Merzig-Wadern. Dort hatte es zuletzt im Waderner Stadtteil Wadrill bei einer Fete zum Weihnachtsferienbeginn eine Razzia gegeben. Polizisten griffen zahlreiche Schüler unter 18 Jahren auf, die sich noch nach Mitternacht auf der Party tummelten, obwohl dies das Jugendschutzgesetz verbietet. Mitarbeiter des Kreisjugendamtes riefen darauf die betroffenen Eltern an, die ihre Kinder abholen mussten. Vera Meyer, Chefin der St. Wendeler Kreisjugendbehörde: "Solche Kontrollen sind Aufgaben der Polizei." Darum ergreife ihr Amt auch keine Initiative. Trotzdem gebe es eine Zusammenarbeit zwischen Polizei und Jugendamt, sagt Löber. Zuletzt habe es Anfang Sommer vergangenen Jahres gemeinsame Auftritte gegeben. "Auch zum Sommerferienbeginn haben wir in der ganzen Stadt kontrolliert."Was die Polizeibesuche bei jetzigen Fastnachtsveranstaltungen betrifft, gelte für die Polizei "die Verhältnismäßigkeit". Konkret: Das Jugendschutzgesetz lässt bei Festen zur Traditionspflege Spielräume, ob Jugendliche auch länger mitfeiern dürfen. Karneval zähle im Saarland zur Traditionspflege.

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