Politisches Parlieren zur Sommerzeit

Na, da sage noch einer, im Land sei die politische Stimmung zwischen den Parteien so angespannt, dass Regierungs- und Oppositions-Politiker nicht mal mehr ein Bier (oder mehrere) miteinander trinken könnten . . . Von wegen. Der liberale Landtags-Frontmann Horst Hinschberger ist das beste Beispiel für fraktionsübergreifende Kontaktpflege

Na, da sage noch einer, im Land sei die politische Stimmung zwischen den Parteien so angespannt, dass Regierungs- und Oppositions-Politiker nicht mal mehr ein Bier (oder mehrere) miteinander trinken könnten . . . Von wegen. Der liberale Landtags-Frontmann Horst Hinschberger ist das beste Beispiel für fraktionsübergreifende Kontaktpflege. Völlig entspannt parlierte er beim Sommerfest der Linkspartei mit dem Linken-Urgestein Oskar Lafontaine. Verständlich, dass das ungleiche Duo neugierige Blicke auf sich zog. Denn unterschiedlicher könnten die politischen Ein- und Aussichten nicht sein. Doch wie man hört, zwischen beiden "stimmt die Chemie". Der Besuch von DGB-Chef und SPD-Vize Eugen Roth ist da gleich weniger überraschend: rote und dunkelrote Genossen unter sich eben, in der Opposition und beim Bier. Ob der grüne Schulminister Klaus Kessler am Mittwoch mit seiner Regierungserklärung zur Schulreform im Landtag noch überraschen kann, bleibt abzuwarten. Die Fakten liegen schon auf dem Tisch. Kein Zweifel: Die Grünen wollen ihr Ding in der Koalition durchsetzen, verweisen mantramäßig auf den Koalitionsvertrag. Weite Teile der Union ziehen sie dabei am Nasenring durch die bildungspolitische Landschaft. Schließlich sahen die schulpolitischen Perspektiven der CDU vor der Landtagswahl noch anders aus. Wenig Begeisterung auch bei den Liberalen, denen vor allem das angepeilte fünfte Grundschuljahr zu schaffen macht. Und den meisten saarländischen Eltern wäre es wohl am liebsten, wenn die politische Bastelei am Schulsystem endlich mal ein Ende hätte.

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