Politiker: Versorgung muss sicher sein

St. Wendel. Weil die Kliniken im Hochwald rote Zahlen schreiben, soll ein neuer Verbund die medizinische Versorgung in der Region sicher stellen. Daran arbeiten die beiden Betreiber Cusanus-Trägergesellschaft Trier (CTT) und die Marienhaus GmbH (wir berichteten). Ob es auch künftig eigenständige Kliniken in Lebach und Wadern gibt, ist bislang völlig unklar

St. Wendel. Weil die Kliniken im Hochwald rote Zahlen schreiben, soll ein neuer Verbund die medizinische Versorgung in der Region sicher stellen. Daran arbeiten die beiden Betreiber Cusanus-Trägergesellschaft Trier (CTT) und die Marienhaus GmbH (wir berichteten). Ob es auch künftig eigenständige Kliniken in Lebach und Wadern gibt, ist bislang völlig unklar. Die aber versorgen auch viele Menschen aus dem Landkreis St. Wendel.Das ist der Grund, warum sich auch hiesige Politiker mit dem Thema befassen. Dabei geht es ihnen in erster Linie darum, dass die medizinische Versorgung gewährleistet bleibt. Das sagen sowohl St. Wendels Landrat Udo Recktenwald (CDU, Foto: kn) sowie SPD-Kreisvorsitzender Magnus Jung (Foto: Bonenberger/SZ).Auch Randgebiete beachten"Für mich hat die Versorgungslage oberste Priorität. Das ist unser erstes Ziel", sagte Recktenwald gestern als erste Reaktion auf die Berichterstattung der Saarbrücker Zeitung. Demnach bleibe die St. Wendeler Klinik Marienhaus, die nicht von den vorgesehenen Umstrukturierungsplänen betroffen ist, "zentrales Haus für den Landkreis". Was jedoch die Randgebiete des Kreises betrifft, müssten auch dort die Bürger weiterhin medizinisch sicher versorgt werden", forderte der Verwaltungschef. Er kündigte an, sobald die Detailpläne vorliegen, sich zu Gesprächen mit den Verantwortlichen von CTT und Marienhaus-Gesellschaft treffen zu wollen. Über einen möglichen Standort eines etwaigen Krankenhausneubaus, der die bisherigen Häuser ersetzen und im Landkreis St. Wendel entstehen könne, sei ihm bislang aber nichts bekannt. SPD-Chef Jung reagierte ähnlich: "Oberste Priorität hat für uns die Sicherung einer wohnortnahen und medizinisch hochwertigen Versorgung. Gerade in Notfällen darf der Weg ins Krankenhaus nicht zu weit sein." Außerdem müssten Arbeitsplätze erhalten und die Interessen der Beschäftigten gewahrt werden, nannte er einen weiteren Aspekt. "Statt öffentlich laut zu schreien, tut die Politik im Kreis jetzt gut daran, in aller Ruhe die notwendigen Gespräche zu führen", mahnte Jung.Im Nachbarkreis Merzig-Wadern sind die Töne, die die dortigen Politiker anschlagen, indes schon etwas heftiger. Hier gehen der CDU-Kreisvorsitzende Jürgen Schreier und seine FDP-Kollegin Marion Etringer davon aus, dass sehr wohl die Kliniken im Hochwald "in höchster Gefahr sind". Darum forderten beide von den Krankenhaus-Trägergesellschaften, ihre Absichten unverzüglich transparent zu machen. Auch ein einziger Standort sei für sie nicht vorstellbar.

StichwortDer Hochwald-Verbund: An dessen Konzept arbeiten zurzeit die beiden katholischen Krankenhaus-Betreiber Cusanus-Trägergesellschaft Trier (CTT) und die Marienhaus GmbH. Bis Jahresmitte soll der Plan stehen, um die Versorgungslage in der ländlich geprägten Region zu sichern und die Kosten der bislang noch einzelnen Standorte zu senken. Zum Verbund zählen dann die Krankenhäuser in Wadern und Losheim (Marienhaus GmbH), das Krankenhaus in Lebach (CTT) sowie die Reha-Kliniken in Weiskirchen und Illingen (CTT). Ob das Krankenhaus in Hermeskeil (Marienhaus GmbH) dazugehören soll, ist zurzeit noch unklar. hgn HintergrundVon möglichen Veränderungen in der Krankenhausstruktur der beiden saarländischen Landkreise Merzig-Wadern, Saarlouis sowie Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz wären auch Menschen aus dem Landkreis St. Wendel betroffen. Denn viele Patienten aus dem Bohnental (zum Beispiel Lindscheid, Neipel, Überroth-Niederhofen und Scheuern) werden entweder in Lebach oder Wadern versorgt. Bewohner unter anderem aus Primstal, Kastel, Braunshausen und Sitzerath kommen wegen der kürzeren Anfahrtswege ebenfalls ins benachbarte Wadern. Menschen aus dem nördlichen Teil des Landkreises St. Wendel werden durchaus auch in der Hermeskeiler Klinik eingeliefert. hgn

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