Politik in Sorge um Krankenhäuser"Kein Freibrief für Wadern"

Merzig-Wadern. CDU-Kreis-chef Jürgen Schreier (Foto: SZ) und FDP-Kreisvorsitzende Marion Etringer (Foto: SZ) scheinen der Marienhaus GmbH nicht zu trauen

Merzig-Wadern. CDU-Kreis-chef Jürgen Schreier (Foto: SZ) und FDP-Kreisvorsitzende Marion Etringer (Foto: SZ) scheinen der Marienhaus GmbH nicht zu trauen. "Wenn die Krankenhausgesellschaft, die die Kliniken in Losheim und Wadern betreibt, das ebenfalls zur Gesellschaft gehörende Krankenhaus Hermeskeil zur Disposition stellte, dann ist davon auszugehen, dass auch die Nachbarkrankenhäuser der selben Trägergesellschaft in höchster Gefahr sind", sagen die Politiker am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung.Schreier und Etringer erwarten daher von der Marienhaus GmbH Transparenz und Klarheit über deren genaue Absichten. "Dass die Bevölkerung und die politisch Verantwortlichen von dritter Seite und nur durch Hörensagen an Informationen kommen, ist schlechter Stil. So etwas war ich bisher von der Marienhaus GmbH nicht gewohnt", macht Schreier einem gewissen Unmut Luft. Von einem Ein-Standort-Modell für die saarländischen Standorte Lebach, Wadern, Losheim unter Einbeziehung des Hermeskeiler Hauses aus der Zeitung zu erfahren, sei nicht hinnehmbar, so die beiden Politiker mit Bezug auf die SZ vom Samstag. Es sei bekannt, dass die beiden saarländischen Hochwald-Krankenhäuser trotz großer Kraftanstrengung der Ärzteschaft, des Pflegepersonals und der Bevölkerung, trotz Mitarbeiter-Abbaus und enger Zusammenarbeit über die Standorte hinweg defizitär arbeiten und daher ständig um ihre Existenz bangen würden. Eine Zukunftslösung könne aber nur mit der Politik und nicht gegen sie erreicht werden. Schreier und Etringer möchten daher ihre Kollegen von den anderen Kreisparteien dazu bewegen, eine Krankenhaus-Allianz für den Hochwaldraum zu bilden. Darin sehen sie eine gute Chance gegenüber dem Krankenhausträger die Interessen der Hochwaldregion des Grünen Kreises durchzusetzen. "In dieser wichtigen Sache müssen wir gemeinsam agieren, sonst bieten wir eine offene Flanke," sagt Etringer. Ziel der angetrebten Allianz, die von einer Bürgerinitiative begleitet werden soll, sei weiterhin das wohnortnahe Krankenhaus, auch im ländlichen Raum.Schreier und Etringer, die auch den Kreistag mit dem Thema beschäftigen wollen, abschließend: "Die Träger müssen ihre wahren Absichten unverzüglich auf den Tisch legen. Sollte dem Kreis Merzig-Wadern im Hochwaldraum die akut-stationäre Versorgung vorenthalten werden, werden Bürger und Politik das nicht hinnehmen."Wadern. Waderns Bürgermeister Fredi Dewald, (SPD, Foto: rup) setzt sich für eine "Standortsicherung des Krankenhauses in Wadern" ein. Das sagte der Rathaus-Chef auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung. Deswegen habe er am kommenden Donnerstag, 28. Januar, einen Termin beim saarländischen Gesundheitsministerium in Saarbrücken. Das Treffen, bei dem es um die Zukunft der St.-Elisabeth-Klinik gehen soll, findet noch vor der Stadtratssitzung am gleichen Tag statt. "Das ist gut, so kann ich die Informationen am selben Abend noch bekannt geben", sagt Dewald. Die Tagesordnung ist übrigens um einen Dringlichkeitspunkt erweitert: "Information über die Zukunft des St.-Elisabeth-Krankenhauses Wadern sowie Beratung und Beschlussfassung über eine Stellungnahme des Stadtrates". Das teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. Unterdessen hatte sich Dewald bereits mit Thomas Thiel, Geschäftsführer der Cusanus-Trägergesellschaft Trier (CTT), zu einem zweistündigen Gespräch getroffen. Dewald im Anschluss: "Thiel teilte mir mit, dass ein möglicher neuer Krankenhausbau für den Hochwald-Verbund nicht an einen der bisherigen Klinik-Standorte entstehen wird." Auch die derzeitigen Arbeiten an neuen Abteilungen in der Waderner Klinik seien "kein Freibrief für den Erhalt", berichtete Dewald von dem Gespräch. Zurzeit entstehe unter anderem ein Bereich für Neurologie. hgn

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