"Politik hat immer Spaß gemacht"

Großrosseln. Heute Nachmittag wird Manfred Hayo (69) in seiner Heimatgemeinde Großrosseln das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. "Ich bin stolz auf die Ehrung", versichert der Erste Beigeordnete des Regionalverbands Saarbrücken im Gespräch mit unserer Zeitung.Der CDU-Politiker sieht die Auszeichnung auch als Anerkennung für seine Weggefährten

Großrosseln. Heute Nachmittag wird Manfred Hayo (69) in seiner Heimatgemeinde Großrosseln das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. "Ich bin stolz auf die Ehrung", versichert der Erste Beigeordnete des Regionalverbands Saarbrücken im Gespräch mit unserer Zeitung.Der CDU-Politiker sieht die Auszeichnung auch als Anerkennung für seine Weggefährten. In der Politik könne man alleine nicht viel erreichen, meint Hayo. Gemeinsam mit seinen Mitstreitern hat er sich im Regionalverband für den grenzüberschreitenden Eurodistrikt stark gemacht, in Großrosseln gehört der Bau der Rosseltalhalle zu den Meilensteinen seiner Karriere. "Spektakuläre Höhepunkte sind in der Kommunalpolitik aber selten", betont Hayo mit Blick auf das oft graue Alltagsgeschäft. Einen Wechsel in die Berufspolitik, etwa als Landtagsabgeordneter, strebte er allerdings nie an.Im Großrosseler Vereinsleben setzte sich Hayo ebenfalls für die deutsch-französische Freundschaft ein. Anfang der 1980er Jahre initiierte er als damaliger Vorsitzender der "Arbeitsgemeinschaft der Vereine des Gemeindebezirks Großrosseln" das Rossler Dorffest, bei dem seit 1984 auch die Nachbarn aus Petite Rosselle mitfeiern. Hayo lernte zunächst Fliesenleger. Nach der Meisterprüfung musste er den Beruf aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen. Hayo sattelte um, machte auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur, studierte und wurde Handelsschullehrer. Seit 1979 ist er Mitglied im Großrosseler Gemeinderat, 1984 zog er in den damaligen Stadtverbandstag Saarbrücken - die heutige Regionalversammlung - ein. Als ehrenamtlicher Erster Beigeordneter vertritt er dort Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD)."Ich war immer um den innerparteilichen Ausgleich bemüht", beschreibt Manfred Hayo seinen vermittelnden Politikstil. Und der wurde früher auch mit den politischen Gegnern des Öfteren beim gemeinsamen Bierchen gepflegt. "Die Politik hat sich verändert", stellt Hayo etwas wehmütig fest, "heute geht man nach den Sitzungen meist wieder getrennte Wege."Im Großrosseler Gemeinderat wird Hayo noch in dieser Legislaturperiode einem Jüngeren Platz machen. In der Regionalversammlung will er bis 2014 weitermachen. Lediglich den CDU-Fraktionsvorsitz gibt er im Sommer ab. "Es hat immer Spaß gemacht", bilanziert der Großrosseler nach über 30 Jahren aktiver Politik. Nach dem Ausscheiden wird sich Hayo, der im März 2004 pensioniert wurde, noch stärker seinen Hobbys widmen. Er geht gerne spazieren und liebt Bücher. Krimis gehören ebenso zu seiner Lektüre wie volkswirtschaftliche Literatur. Zurzeit liest Hayo Ulrich Wickerts "Buch der Tugenden". "Früher saß man auch mit den politischen Gegnern öfter beim Bierchen zusammen, heute geht man meist getrennte Wege."Manfred Hayo

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