Plötzlich gähnt ein Loch im Boden
Sulzbach. "Durchschlagende" Erfolge - im wahrsten Sinne des Wortes - feierten die Akteure der Sulzbacher Karnevalsgesellschaft "Die Giraffen". Und das nicht nur am vergangenen Samstag, als die Gala-Prunksitzung in der Veranstaltungsstätte Aula mit Publikum über die Bühne ging, sondern schon zwei Tage zuvor - bei der Generalprobe
Sulzbach. "Durchschlagende" Erfolge - im wahrsten Sinne des Wortes - feierten die Akteure der Sulzbacher Karnevalsgesellschaft "Die Giraffen". Und das nicht nur am vergangenen Samstag, als die Gala-Prunksitzung in der Veranstaltungsstätte Aula mit Publikum über die Bühne ging, sondern schon zwei Tage zuvor - bei der Generalprobe. Detlef Zell, der "Giraffen"-Sitzungspräsident, bestätigt das, was der SZ diese Woche zu Ohren gekommen ist: Beim Tanz der Aktivengarde, also der größeren Mädchen, tat sich plötzlich ein Loch im Bühnenboden auf. Etwa so groß wie der Absatz eines Tanzstiefels, drumherum zersplittertes Holz. Detlef Zell brach, wie er erzählt, die Generalprobe ab, "bevor was Schlimmeres passierte". Einige Akteure mussten so auf die wichtigste Übung vor dem großen Auftritt verzichten. Dem Fastnachter, der doch eigentlich zu den fröhlichen Menschen gehört, war nicht mehr zum Lachen. Denn zwei Tage vorm großen Debüt solch ein blöder Zwischenfall. Und das in einem Haus, das mitsamt seiner Bühne erst im April letzten Jahres eingeweiht worden ist. Zell und seine Mitstreiter hatten jedoch Glück im Unglück, weil die Stadt Sulzbach offenbar schnell reagierte. Wie Roman Dörr vom Bauamt gegenüber der SZ erläuterte, ist ein Bodenelement bei den Proben "leicht gerissen". Die Lösung des Problems: eine Spanplatte, die das Malheur und den Rest der Bühne in einer Größe von etwa vier mal zehn Metern bedeckte. Wie man aus dem Rathaus hört, sollen die Männer vom Bauhof unter Hochdruck gearbeitet haben, um die Veranstaltung am Samstag nicht zu gefährden. Die Bühne besteht nach Angaben von Roman Dörr aus einem Alugestell plus Sperrholzplatten. "Gewisse Vorgaben sind erfüllt", informiert er unsere Zeitung überdies. Er will damit sagen, dass die Bühne schon einiges aushalten kann. Aber warum ist sie dann an einer Stelle ziemlich in der Mitte zersplittert? Hat man hier etwa billiges, unbrauchbares Material verbaut? Dörr stellt das in Abrede. Er vermutet vielmehr einen "Materialfehler". Im Übrigen musste sich Fastnachter Detlef Zell nach dem unverhofften Generalproben-Vorfall einiges aus seinem Umfeld anhören. Getreu dem Motto: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Weil der Bühnenboden normalerweise pro Quadratmeter einer Belastung von etwa 500 Kilogramm Gewicht standhält, musste sich der Sitzungspräsident fragen lassen, ob die Gardemädels und Tanzmariechen bei den "Giraffen" noch mehr wiegen - ha, ha, ha! Zell kann selbst über solche Scherze wieder schmunzeln, weil es trotz reichlich verkorkstem Probetermin ein Happy End gab - auf den Brettern, die die Welt bedeuten, in Hollywood und so. In Sulzbach und drumherum, da bedeuten sie gerade mal wieder viel Spaß und Frohsinn - für ein paar unbeschwerte närrische Tage.