Planungen für Stadtgartenbad in Saarlouis werden gestoppt

Saarlouis · Der Neubau des Stadtgartenbades in Saarlouis wird zumindest vorerst nicht mehr weiterbetrieben. Die Grünen, deren Projekt der Neubau war, haben ein „Moratorium“ beschlossen – bis bessere Zeiten kommen.

Die Grünen und damit die Jamaika-Koalition betreiben den Neubau des Freibades im Stadtgarten vorerst nicht weiter. Der Ortsverein der Grünen habe sich für ein Moratorium ausgesprochen, sagten gestern die beiden Fraktionsmitglieder Gabriel Mahren und Hubert Ulrich. Moratorium heißt: vorerst ruhen lassen. Die Grünen sehen derzeit keine Chance, den Bau zu verwirklichen. Denn sie erwarten, dass das Land zwei erforderliche Genehmigungen nicht erteilen werde.

Einmal muss das Gebiet aus dem Status Landschaftsschutzgebiet genommen werden.

Zum anderen muss die Denkmalschutzbehörde zustimmen, das Bad nahe an die freigelegten Festungsmauern zu bauen, ähnlich wie dies bis 2005 gewesen ist. Denkmalschutz aber, sagt Mahren, sei weitgehend Ermessenssache. Mit einer Genehmigung des Landesdenkmalamtes rechnen die Grünen nicht mehr, seit die Behörde Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) unterstellt ist. Zu Zeiten der Jamaika-Koalition im Land war Simone Peters (Grüne) als Ministerin zuständig. Der Regierungswechsel hat aus Sicht der Grünen die Chancen verhagelt. Das sei nur möglich gewesen, weil die Stadtspitze und die frühere Geschäftsführung der städtischen Wirtschaftsbetriebe Saarlouis (wbs, Betreiberin der Bäder) die Planung des Bades um zwei Jahres verzögert hätten. In Gang gekommen sei die Planung erst mit der neuen wbs-Geschäftsführerin Marion Jost.

Zweiter Grund für das Moratorium ist laut Grünen die finanzielle Situation der Stadt. Die müsste für die wbs ein Darlehen aufnehmen, um das Bad zu bauen. Das verbiete sich im Augenblick. Als man geplant habe, sei man von finanziellen Reserven der wbs ausgegangen. Ein Betrag von 2,5 Millionen Euro sei aber in den Neubau der Hallenbadsauna gesteckt worden. Die Grünen sehen einen Grund dafür darin, dass das Geld bewusst verbraucht werden sollte, um eben kein Stadtgartenbad bauen zu können.

Mahren und Ulrich unterstrichen, sie blieben aber langfristig bei ihrem Ziel des Neubaus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort