Plätschern in der Ruhezone

Völklingen. Bevor Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) Luft holt zu seinen ersten offiziellen Worten, klappt plötzlich mitten im gepflegten Rasen der Forbacher Passage eine Luke auf. Ein Mann klettert heraus

 Fortan wird der Brunnen von morgens 9.30 Uhr bis abends 19 Uhr laufen. Im Dunkeln scheint Licht in die Fontänen. OB Klaus Lorig hält prüfend die Hand ins kühle Nass. Foto: Rolf Ruppenthal

Fortan wird der Brunnen von morgens 9.30 Uhr bis abends 19 Uhr laufen. Im Dunkeln scheint Licht in die Fontänen. OB Klaus Lorig hält prüfend die Hand ins kühle Nass. Foto: Rolf Ruppenthal

Völklingen. Bevor Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) Luft holt zu seinen ersten offiziellen Worten, klappt plötzlich mitten im gepflegten Rasen der Forbacher Passage eine Luke auf. Ein Mann klettert heraus. Es ist Winfried Scherf vom Trierer Büro Ernst und Partner, Landschaftsarchitekten, die zusammen mit Bildhauer Christoph Mancke dessen Objekte in der Passage umgesetzt hatten. Scherf war schnell in den unterirdischen Technikraum abgestiegen und hatte die elf Düsen für die Wasserzufuhr aufgedreht. Jetzt ist der neue Brunnen offiziell in Betrieb genommen.Vor rund 20 Anwesenden zeigt sich Klaus Lorig stolz auf das "gelungene Projekt", die komplette Sanierung des südlichen Passagenteils, der "ein wichtiger Baustein der gesamten Umbaumaßnahmen im Innenstadtdreieck ist". Bisher hat die Stadt neben der südlichen Passage den Pfarrgarten und den Kolpingplatz saniert. Die City-Promenade soll im November fertig werden; an deren Eingangsbereich fehlen noch Kurzzeitparkplätze. Und 2012 dürfte der Umbau der nördlichen Forbacher Passage beginnen, sagt Lorig.

Der Umbau des südlichen Teils ist mit dem Brunnen abgeschlossen. Der besteht aus mehreren Granitblöcken, die Künstler Mancke mit Arbeitern in Vietnam selbst aus dem Fels geschlagen hat. Seit Ende Juli liegen sie in Völklingen in Reih und Glied, zusammen 24 Meter lang, und tun ab sofort das Ihre, um auf dem Platz für Erholung zu sorgen. Es plätschert aus ihrer geschwungenen Oberseite; das Wasser fließt in eine Rinne ab, geht aber nicht verloren: "Es bleibt in einem geschlossenen Kreislauf", sagt Rainer Scheidhauer von der Stadt und rechnet aus: "Die Umbaumaßnahme für den Bereich bis zum Aufzug im Übergang zum Pfarrgarten hat rund 1,5 Millionen Euro gekostet." Der Brunnen samt Technik schlug mit 136 000 Euro zu Buche, die Steine für alle Mancke-Skulpturen in der Passage zusammen, Brunnen, Sitz- und Rutschsteine, allein mit 78 000 Euro.

Was fehlt jetzt noch? "Die Frequenz", sagt Oberbürgermeister Klaus Lorig. Er findet es schade, dass die Passage als Ruhepol noch nicht so von der Bevölkerung genutzt werde, wie es geplant war. "Aber daran arbeiten wir", sagt er im Hinblick auf das geplante City-Center in der Rathausstraße. Außerdem soll ein Mittelbau, der den Durchgang zur Poststraße stark verengt, weichen und durch ein Café mit Außenbestuhlung in der Passage ersetzt werden. Und dann will auch Lorig hier mal seine Mittagspause verbringen, wie er sagt: "Allerdings dann mit der Gefahr, dass man von hier nicht mehr zurück will."

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