Pläne für die Hallenbad-Eröffnung gehen ein zweites Mal baden

Dillingen. "Eine der größten Baustellen war und ist das Hallenbad", erklärte Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg vergangenen August zu den Verzögerungen der im Sommer 2008 begonnenen Sanierung, "nach neuem Zeitplan ist eine Eröffnung Ende Februar 2010 erreichbar

Dillingen. "Eine der größten Baustellen war und ist das Hallenbad", erklärte Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg vergangenen August zu den Verzögerungen der im Sommer 2008 begonnenen Sanierung, "nach neuem Zeitplan ist eine Eröffnung Ende Februar 2010 erreichbar." Inzwischen ist das Hallenbad auch eine der ältesten Baustellen der Stadt und bleibt noch länger erhalten.

Nach 2008/09 ist nun die Saison 2009/10 ebenfalls verloren, wie die Verwaltung gegenüber der SZ einräumte. Zu Beginn der Sanierung hatten Materialtests gezeigt: Die Schiebedach-Stahlkonstruktion von 1970 war so nicht mehr zu reparieren und musste selbst als starres Dach aus Sicherheitsgründen ersetzt werden musste. "Die entstandenen Verzögerungen wirken sich bis heute aus", sagte die Stadtsprecherin Gertrud Schmidt gestern, "hinzu kamen Probleme der bauausführenden Firmen und Lieferengpässe." Aus heutiger Sicht wäre die Halle frühestens Ende April fertig: "Die Stadt hat sich entschlossen, das Hallenbad erst nach Ende der Freibadsaison zu eröffnen, da ein Parallelbetrieb beider Bäder personell nicht machbar und wirtschaftlich nicht sinnvoll ist." Als Trostwerde das Wasser im benachbarten Freibad "mit der Hallenbadtechnik zu Beginn der Saison auf eine angenehme Temperatur aufgeheizt".

Schwerer zu trösten sind die Nachbarn. "Die Baustelle hat uns schon zwei Sommer geklaut", beklagt sich Anwohner Helmut Scholz. "Es wurde weder versucht, den Lärm einzudämmen, noch die Emissionen wie Staub auf die Nachbargrundstücke einzudämmen, etwa durch Wässern." Zu selten sei auf der Baustelle gearbeitet worden, dafür aber zu lästigen Zeiten abends und samstags Schrott abgefahren worden. Auch habe man eine Stahlbetonwand lärmend vor Ort zerhämmert, statt sie in größeren Stücken abzutransportieren.

Die Stadt, die im Herbst bei einem Ortstermin das Gespräch mit den Bürgern gesucht hatte, hat mit Famis eine ausgewiesene Spezialfirma für den Schwimmbadbau engagiert. Deren Projektleiter Vincenzo Milazzo betonte, dass viele Innenarbeiten von außen nicht zu sehen waren: "Es gab keine Bestandspläne. Mit dem Vermessen der neuen Dachkonstruktion konnten wir erst nach dem kompletten Abriss Ende Juli 2009 beginnen." Unnütze Staub- und Lärmquelle war jedoch das Abschlagen der Fliesen. Denn mittendrin befand man, dass ein neues Fliesenbecken zu teuer sei, und entschied sich für ein Edelstahlbecken, das nachträglich geplant werden musste.

Alle Änderungen haben die Baukosten von geplanten 3,0 auf 4,8 Millionen Euro getrieben. Dafür steht am Ende ein modernes Sportbad mit 25-Meter-Becken und Fünf-Meter-Sprungturm, neuen Sammelumkleiden, besseren Sanitäranlagen, gefälligem Entrée und Bistro und modernem Wärmeschutz bei Verglasung und einem sicheren Dach.

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