Piraten fühlen sich akzeptiert
Saarbrücken · Ein Jahr nach dem sensationellen Einzug der Piraten in den Landtag fühlen sich die vier Abgeordneten von den etablierten Fraktionen ernstgenommen. Die Diskussionen verliefen mittlerweile „auf Augenhöhe“, sagte Fraktionschef Michael Hilberer.
Anfangs seien die Parlamentsneulinge noch "freundlich-herablassend" behandelt worden.
Hilberer kündigte an, künftig stärker mit Linken und Grünen zusammenzuarbeiten. Bei gewissen Themen sei es sinnvoll, wenn die drei Oppositionsfraktionen mit einer Stimme sprächen. So würden sich die Fraktionen künftig frühzeitig vor einer Plenardebatte gegenseitig über ihre jeweiligen Anträge informieren. Hilberer stellte aber klar: "Es gibt keine Koalition in der Opposition."
Die ersten fünf Monate habe man "lernen müssen, wie das System funktioniert". Der Abgeordnete Michael Neyses sagte, besonders ärgerlich sei gewesen, dass andere Fraktionen den Piraten Themen "weggegriffen" hätten. Die vier Piraten erklärten, sie wollten sich weiter dafür einsetzen, dass die Landtags-Ausschüsse künftig im Regelfall öffentlich tagen. Die große Koalition werde dies jedoch ablehnen.
