Pilgermusik für Kirchensanierung

St. Nikolaus · "Es sind noch 519 Kilometer bis Santiago." Mit diesen Worten wird die Benefizveranstaltung zur Erhaltung der drei Kirchen der Pfarrei Emmersweiler am Sonntag eröffnet. Der Singkreis Troubadix führt das Singspiel "Der Weg nach Santiago" in der Kirche St. Nikolaus auf

 Chorleiterin Andrea Besserich (links) und einige der Troubadix-Sänger beim Sonntagskonzert in St. Nikolaus. Foto: Nadja Bender

Chorleiterin Andrea Besserich (links) und einige der Troubadix-Sänger beim Sonntagskonzert in St. Nikolaus. Foto: Nadja Bender

St. Nikolaus. "Es sind noch 519 Kilometer bis Santiago." Mit diesen Worten wird die Benefizveranstaltung zur Erhaltung der drei Kirchen der Pfarrei Emmersweiler am Sonntag eröffnet. Der Singkreis Troubadix führt das Singspiel "Der Weg nach Santiago" in der Kirche St. Nikolaus auf."Bei einem Singspiel wird eine Geschichte mit Hilfe von Musik erzählt", erklärt Anne Besserich, Chorleiterin des Singkreises Troubadix. Normalerweise wird eine solche Geschichte szenisch dargestellt, aber der Verein aus der Gemeinde Großrosseln hat sich etwas Besonderes ausgedacht. Die Choristen erzählen die Geschichte in einem Wechsel aus Dialogen und Liedern. Dabei laufen passend zum Fortschreiten der Erzählung auf einer Leinwand Fotos vom Jakobsweg, die ein Freund auf seiner Pilgerreise geschossen hat. Die Texte und die instrumentale Musik kommen in Form von Playback von Hermann Schulze-Berndt und Siegfried Fietz, die Stimmen vom Singkreis Troubadix.

Besserich selbst und ihre Chormitglieder haben sich noch nicht auf den Weg gemacht. "Aber ich habe mir vorgenommen, mindestens einen Teil der Strecke mit einer Freundin zu laufen", sagt sie.

Zwei Jahre hat der Verein für dieses Programm geprobt. Heute tragen sie ihr Singspiel "Der Weg nach Santiago. Auf den Spuren des Jakobweges" zum dritten Mal vor. "Das wird heute ein Heimspiel für uns!", sagt Besserich.

Die Musik und die Texte sind eher ruhig und leiten zum Nachdenken an. Ein Musical mit Schwung und Tiefe. "Wir hoffen, dass wir die Leute bewegen können, dass sie zur Ruhe kommen", hat sich Besserich zum Ziel gesetzt. Aber auch den Menschen, die zum Beispiel wegen ihres Alters nicht mehr den Jakobsweg gehen können, wollen sie Anregungen für ihr eigenes Leben geben.

Die Geschichte, die das Stück erzählt, spielt in der heutigen Zeit und handelt von einem Mann namens Jakob, dessen Mittelpunkt des Lebens die Arbeit an der Börse ist. Als seine Mutter im Sterben liegt, bittet sie den ungläubigen Sohn, den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu laufen. Der letzte Wunsch seiner Mutter ist ihm Befehl, und er macht sich auf den Weg. Dort trifft er die unterschiedlichsten Menschen: Pilger, Bauern, Mönche, Musiker und Gärtner, die ihm mit den verschiedenstens Handlungen und Aussagen zum Denken anregen. Mit der Zeit wird Jakob klar, dass Geld nicht die Mitte seines Lebens sein kann; er sucht stattdessen die Mitte des Lebens in Jesus. Somit wird hier der Ort Santiago zum Symbol für die Suche nach Gott, die Reise in das Geheimnis des Lebens und für den Weg zum eigenen Ich.

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