Saarlouis. Unter dem Motto "Thomas Mann und Schopenhauer" referiert Sabine Appel am kommenden Donnerstag, 5. Januar, um 19.30 Uhr im Museum Haus Ludwig über den Einfluss des großen deutschen Philosophien Arthur Schopenhauer auf das Werk Thomas Manns. Arthur Schopenhauer war ein Verfechter von Kants Kritizismus. Er wird auch als ein Wegbereiter der Psychoanalyse und damit gewissermaßen als Vorläufer von Sigmund Freud angesehen.Seine Gedankenwelt findet sich im gesamten Werk Thomas Manns, der die Initialzündung seiner Schopenhauer-Lektüre in sein 20. Lebensjahr datiert und diese, wie es bereits Nietzsche ganz ähnlich getan hatte, mystifiziert. Viele von Thomas Manns Protagonisten sind der dunklen Welt Schopenhauers verfallen, in der die Verneinung des Willens zum Leben als einzige Konsequenz aus der Willensgetriebenheit erkannt und erlebt wird, oder aber sie erfahren über den Leid schaffenden Willen eine Initiation, die zur Steigerung führt, höherem Leben. Was bleibt, ist die Weltanschauung: Dass etwas Dunkles, Triebhaftes, Unseliges unser Leben bestimmt, dass die Welt zwei Seiten hat: Wille und Vorstellung, Sein und Schein, Innen- und Außenseite, und dass die Bilderwelt dieser Vorstellungsseite, in der auch der Künstler schaltet und waltet (wobei die Grenzen von Schein und Sein, Bild und Wirklichkeit fließend und durchlässig werden), diesem "gleichsam sich selbst schenkt".