Pflegende Angehörige brauchen Auszeiten

Dudweiler. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Bei den über 80-Jährigen sind 20 Prozent von der Krankheit betroffen, bei den über 90-Jährigen jeder Dritte. Die krankheitsbedingten Beeinträchtigungen können die Betroffenen im Verlauf einer demenziellen Erkrankung vor zunehmende, unüberwindbare Probleme stellen

 Demenzkranke werden oft von ihren Angehörigen gepflegt. Diese nehmen dabei eine große Belastung auf sich. Foto: dpa

Demenzkranke werden oft von ihren Angehörigen gepflegt. Diese nehmen dabei eine große Belastung auf sich. Foto: dpa

Dudweiler. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Bei den über 80-Jährigen sind 20 Prozent von der Krankheit betroffen, bei den über 90-Jährigen jeder Dritte. Die krankheitsbedingten Beeinträchtigungen können die Betroffenen im Verlauf einer demenziellen Erkrankung vor zunehmende, unüberwindbare Probleme stellen. Der überwiegende Teil der Pflege und Betreuung wird zu Hause von nahen Angehörigen geleistet. Diese tragen unter anderem auch die Hauptlast der Pflege und Versorgung eines demenzkranken Menschen. Zu den körperlichen Belastungen gesellen sich verschiedene Faktoren, die das körperliche und seelische Wohlbefinden der Angehörigen zusätzlich belasten können. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet Angehörigen demenzkranker Menschen eine neue Möglichkeit der Entlastung. Durch die Zusammenarbeit des Projektes "Angehörige stärken - Unterstützung im Leben mit demenzkranken Menschen" des DRK-Landesverbandes Saarland mit dem DRK-Sozialzentrum Dudweiler, besteht in Dudweiler unter dem Namen, "Café Vergissmeinnicht" eine neue Form der Betreuung demenzkranker Menschen. Ein weiteres "Café Vergissmeinnicht" besteht im Wichernhaus Saarbrücken, einer Einrichtung der Seniorenhilfe Kreuznacher Diakonie.Die Betreuung umfasst zwei Stunden und findet in Dudweiler an einem Dienstagnachmittag in der Woche statt, in Saarbrücken an einem Montagnachmittag. In geselliger Atmosphäre stehen gemeinsames Singen, leichte Bewegungsübungen, Spiele und biografie-orientierte Tätigkeiten auf dem Programm. Es werden Kontakte geknüpft und über die gute alte Zeit geredet. Die Gruppe wird von einer Pflegefachkraft und ehrenamtlichen Helfern gestaltet. Für die Angehörigen, welche die erkrankten Menschen oft 24 Stunden am Tag betreuen müssen, bietet das Café Vergissmeinnicht, zumindest eine kleine Entlastung: Sie können in Ruhe einen Einkaufsbummel machen, Bekannte besuchen, in einem Café sitzen oder einfach mal ausspannen. Ein Fahrdienst holt bei Bedarf die erkrankten Menschen zu Hause ab. Die Teilnahme kostet derzeit vier Euro pro Stunde, die unter bestimmten Voraussetzungen von der Pflegekasse zurückerstattet werden. red

Information und Anmeldung gibt es bei Britta Morsch vom DRK-Landesverband Saarland unter der Telefonnummer (06 81) 5 00 42 48.

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