Pflegekind missbraucht und erniedrigt? - Angeklagte schweigen

Saarbrücken. Seit Anfang Juli stehen eine 56-jährige Frau und ihr 32-jähriger Sohn vor dem Saarbrücker Landgericht. Sie sollen zwischen den Jahren 1992 und 1998 in Neunkirchen ein Mädchen sexuell missbraucht und erniedrigt haben. Das Opfer lebte mit seiner Mutter im Haushalt einer deutsch-italienischen Familie. Später zog die Mutter zu ihrer Freundin und ließ ihr Kind zurück

Saarbrücken. Seit Anfang Juli stehen eine 56-jährige Frau und ihr 32-jähriger Sohn vor dem Saarbrücker Landgericht. Sie sollen zwischen den Jahren 1992 und 1998 in Neunkirchen ein Mädchen sexuell missbraucht und erniedrigt haben. Das Opfer lebte mit seiner Mutter im Haushalt einer deutsch-italienischen Familie. Später zog die Mutter zu ihrer Freundin und ließ ihr Kind zurück. Erst im Alter von 24 Jahren hat die junge Frau erstmals öffentlich über ihre Leidensgeschichte gesprochen. Sie stand als Angeklagte vor einem Jugendschöffengericht im niedersächsischen Holzminden. Bei den Verhandlungen vor dem Saarbrücker Landgericht standen gestern der Holzmindener Jugendrichter, die beiden Schöffen, der Protokollführer und der damalige Verteidiger im Zeugenstand. Sie gingen nicht davon aus, dass sich die junge Frau mit der Schilderung ihres Missbrauchs einem Vorteil im Prozess verschaffen wollte. Ihre Schilderung habe keinen Einfluss auf das damalige Urteil gehabt.Für die beiden Angeklagten sagten die Großeltern des angeklagten Sohnes und eine Ergotherapeutin, die sich um einen anderen schwerstbehinderten Sohn in der Familie kümmert, aus. Ein Facharzt für Psychiatrie und Psychologie der Universität Göttingen wird nun ein Gutachten zur Glaubwürdigkeit der Vorwürfe erstellen. Es wird voraussichtlich am nächsten Verhandlungstag vorgetragen. jht

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