Pflegebedarf im Saarland wird untersucht

Saarbrücken. Wie viel und welche Pflege benötigen Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen? Dieser Frage will die Saarländische Pflegegesellschaft (SPG) in Zusammenarbeit mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) in einer bundesweit einmaligen Untersuchung nachgehen. Das Projekt "PiSaar" wurde gestern in Saarbrücken mit einer Fachtagung gestartet

 Zwischen verordneter Pflege und tatsächlichem Aufwand besteht eine Diskrepanz, sagt der Saarländische Pflegeverband, der jetzt den genauen Bedarf ermitteln lässt. Foto: Gentsch/dpa

Zwischen verordneter Pflege und tatsächlichem Aufwand besteht eine Diskrepanz, sagt der Saarländische Pflegeverband, der jetzt den genauen Bedarf ermitteln lässt. Foto: Gentsch/dpa

Saarbrücken. Wie viel und welche Pflege benötigen Menschen in stationären Pflegeeinrichtungen? Dieser Frage will die Saarländische Pflegegesellschaft (SPG) in Zusammenarbeit mit der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) in einer bundesweit einmaligen Untersuchung nachgehen. Das Projekt "PiSaar" wurde gestern in Saarbrücken mit einer Fachtagung gestartet. "In dem Projekt werden in möglichst vielen stationären Pflegeeinrichtungen des Saarlandes anhand von Risikomerkmalen wie Demenz oder eingeschränkte Beweglichkeit alle Faktoren erhoben, die zur Feststellung des tatsächlichen Pflegebedarfs notwendig sind", erläutert der Vorsitzende der Pflegegesellschaft, Harald Kilian. Ziel sei es, neue Erkenntnisse zu gewinnen, um die Entwicklung des Pflegebedarfs besser voraussagen zu können. Gleichzeitig hofft die Pflegegesellschaft, mit den Daten aus der Untersuchung künftig eine gute Grundlage für die Verhandlungen mit den Kostenträgern zu haben. "Heute wird der Personalbedarf an der Einstufung der Pflegebedürftigen in die Pflegestufen gemessen", sagt Kilian. Doch dies bilde den tatsächlichen Pflegeaufwand nur unzulänglich ab.In der Studie wird in den Einrichtungen über 48 Stunden lang unter anderem der Aufwand der Pflegekräfte in Bezug auf die spezifischen Merkmale der Bewohner erfasst, zum Beispiel bei Demenz. Die Daten werden im Laufe des ersten Halbjahres 2012 getrennt für jede Einrichtung, jeden Träger und jeden Landkreis erhoben und sollen am 30. September nächstes Jahr vorliegen.

Die Saarländische Pflegegesellschaft vertritt nach eigenen Angaben im Saarland alle stationären und teilstationären Altenhilfeeinrichtungen, alle ambulanten Dienste der Wohlfahrtsverbände (Sozialstationen) sowie mehr als 90 Prozent der privat-gewerblichen Pflegedienste. Insgesamt betreuen die 10 000 Mitarbeiter der rund 250 Einrichtungen an die 20 000 Menschen im Saarland. red

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