Pflege mitten in der Gesellschaft

Fürth · Die Pflegeeinrichtung für Senioren bietet 72 Zimmer. 42 sind schon belegt. Das Wohnen ist in Gruppen organisiert. Die Bewohner werden in alltägliche Arbeiten einbezogen. Farben erleichtern die Orientierung.

 Das Pflegeheim des Schwesternverbandes „Haus am Mühlenweg" in Fürth wurde offiziell eingeweiht. Ein Zuhause im Ostertal gibt es dort für 72 ältere Bürger. Foto: Willi Hiegel

Das Pflegeheim des Schwesternverbandes „Haus am Mühlenweg" in Fürth wurde offiziell eingeweiht. Ein Zuhause im Ostertal gibt es dort für 72 ältere Bürger. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Viele freie Zimmer gibt es nicht mehr im neu errichteten "Haus am Mühlenweg", einer neuen Einrichtung der Altenhilfe im Schwesternverband. 72 Einzelzimmer mit eigenen Nasszellen bietet das Haus auf zwei Etagen mit insgesamt sechs Fluren. Thomas Dane, Vorstandsvorsitzender des Schwesternverbandes mit Sitz in Ottweiler, bescheinigte dem Projekt eine "rekordverdächtige Planungs- und Bauzeit von gut zwei Jahren". Auch Bürgermeister a.D. Hans Heinrich Rödle, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates im Schwesternverband, nannte die Einrichtung "einen Schatz für die Menschen, für Fürth, das Ostertal und die Stadt Ottweiler". Das Haus zeige die neue Orientierung des Schwesternverbandes: Weg von großen zentralen Einrichtungen hin zu kleineren Angeboten "mitten in der Gesellschaft". Man müsse die Menschen dort pflegen, wo ihre Heimat ist. Bis 2020 wolle der Verband jährlich rund zehn Millionen Euro in Umstrukturierung, Sanierung und Neubau von Einrichtungen investieren, so Rödle.

Bürgermeister Holger Schäfer dankte für "ein gelungenes Projekt in bester Lage" und Ortsvorsteher Axel Haßdenteufel dankte für "einen Stern" im Ort. Durch eine Partnerschaft mit dem Schwesternverband sei es nun auch denkbar, häusliche Pflege anzubieten. Ein Dank ging auch an die Fürther Bürger, die teilweise Grundstücke verkauft hätten und sich auch mit der Baustelle arrangiert hätten. Haßdenteufel selbst wurde in zahlreichen Reden dafür gedankt, dass er sich als Ortsvorsteher für die Einrichtung stark gemacht hatte.

Andrea Laux, Regionalleiterin beim Schwesternverband, wird die Leitung des neuen Hauses parallel zu anderen Einrichtungen übernehmen. 42 der 72 Zimmer in Fürth sind schon belegt. "Die Bewohner sind von den Häusern im Eichenwäldchen umgezogen", bestätigte Dirk Sellmann, verantwortlich für Marketing, Fördermittel und Projektmanagement.

Laut Philosophie des Schwesternverbandes wird das Wohnen in Gruppen organisiert. Im zentralen Bereich des Gebäudes treffen sich die Bewohner in offenen Wohnküchen, wo sie von den Pflegekräften in alltägliche Beschäftigungen einbezogen werden. Farbliche Markierungen von Fluren und Möbelpolstern erleichtern Senioren die Orientierung.

Bei den Bewohnern handelt es sich ausschließlich um pflegebedürftige Senioren. Die Großeinrichtung im Eichenwäldchen baut ihren Schwerpunkt aus und wird künftig nur noch Menschen mit Behinderung aufnehmen.

schwesternverband.de

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HintergrundDas Haus am Mühlenweg wird in einem zweiten Bauabschnitt um acht Bungalows mit jeweils rund 60 Quadratmetern Grundfläche erweitert. Diese werden sich um das Haupthaus herum gruppieren. Hier soll ein bedarfsgerechtes, betreutes Wohnen möglich sein. Über eine Brücke werden die Bewohner der Bungalows direkten Zugang zum zweiten Stock des Haupthauses erhalten. spe

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