„Hat mit würdigem Leben im Alter nichts zu tun“ 94-Jährige muss 2954 Euro Eigenanteil zahlen – Pflegebedürftigkeit wird im Saarland zum Armutsrisiko

Saarbrücken · Die Hälfte der rund 12 000 pflegebedürftigen Heimbewohner im Saarland ist finanziell nicht in der Lage, ihren Eigenanteil von 2700 Euro selbst aufzubringen. Die Sozialämter müssen im Jahr fast 90 Millionen Euro zuschießen. Der Sozialverband VdK Saarland fordert eine Reform der Pflegeversicherung.

 In den saarländischen Pflegeheimen werden überwiegend Frauen mit nur geringen Renten gepflegt. Das erklärt, warum im Saarland fast die Hälfte der Pflegebedürftigen auf Sozialhilfe angewiesen ist, im Bundesdurchschnitt aber nur ein Drittel. Diese Situation wird im Saarland noch viele Jahre anhalten.

In den saarländischen Pflegeheimen werden überwiegend Frauen mit nur geringen Renten gepflegt. Das erklärt, warum im Saarland fast die Hälfte der Pflegebedürftigen auf Sozialhilfe angewiesen ist, im Bundesdurchschnitt aber nur ein Drittel. Diese Situation wird im Saarland noch viele Jahre anhalten.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Armin Lang findet deutliche Worte. „Das ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, nichts als ein Ablenkungsmanöver.“ Der Vorsitzende des Sozialverbandes VdK Saarland rechnet vor, dass vom Zuschuss nichts bleibt, den die Pflegeversicherung seit Anfang Januar den Pflegebedürftigen in Pflegeheimen zu dem Anteil gewährt, den sie zahlen müssen. „Ab September muss das Pflegepersonal in Pflegeeinrichtungen nach Tarif bezahlt werden. In vielen Pflegeheimen werden die Lohnkosten dann stärker steigen, als der Zuschuss ausmacht.“