Perfekte dynamische Klänge

Lisdorf. Nach der dritten Zugabe, bei der weit über tausend Menschen mit Tobias Rößler "We are the Champions" sangen, war Schluss. Ein mehr als dreistündiges Programm mit Melodien aus Oper, Operette, Musical und Film war zu Ende gegangen

 Die Chorgemeinschaft MGV 1859 und das Jugendsinfonieorchester Saarlouis. Foto: Thomas Seeber

Die Chorgemeinschaft MGV 1859 und das Jugendsinfonieorchester Saarlouis. Foto: Thomas Seeber

Lisdorf. Nach der dritten Zugabe, bei der weit über tausend Menschen mit Tobias Rößler "We are the Champions" sangen, war Schluss. Ein mehr als dreistündiges Programm mit Melodien aus Oper, Operette, Musical und Film war zu Ende gegangen. Großes Lob für Günter Donie: Dem Musiklehrer des Robert-Schuman-Gymnasiums (RSG), der fast alle Titel für Orchester umschrieb, gelang es, Kreisjugendorchester und Schulchor zum schönsten Musizieren anzuspornen. Seit Jahrzehnten profitieren junge Menschen von seiner Begeisterungsfähigkeit. Unzählige seiner Schüler reüssierten beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert - auch Svenja Beuren, die mit Gitarre und Mandoline erste Preise holte. Sie hat sich der spanischen Musik verschrieben und spielte das Adagio aus dem "Concierto de Aranjuez" von Rodrigo. Vom KJO einfühlsam begleitet, selbst perfekt in der Tongebung, in Ausdruck, Klangfarbe und Dynamik, brachte sie die Atmosphäre mit ihrer Gitarre zum Flimmern. Rößler, Pianist, tat sich an der E-Gitarre vor und überraschte als Sänger. Mit einem Medley aus "Queen", das Felix Hedrich, E-Bass, Kolja Koglin, Schlagzeug, und Christian Gerhorst, E-Piano, virtuos mitbestritten, eiferte er Freddie Mercury nach und machte das Publikum staunen. Gleiche Spielfreude zeigte das Orchester, das sich durch das sichere Gespür für kalkulierte lyrische Ruhepunkte und dramatische Ausbrüche empfahl. Als Gesangssolisten bereicherten Gabriele May, Mezzo, und Vinzenz Haab, Bariton, die Szene. May versprühte auf fabelhaftem Koloraturniveau allerhand erotisches Flair und begeisterte ebenso wie Haab, der es versteht, kraftvolle Legatobögen zu spannen, mit echtem Pathos zu ergreifen und nicht zuletzt mit sanften Registern einzunehmen. Ein neues Gesicht war Doris Monnerat-Schmitt, Dillingerin mit festem Engagement an der Baseler Oper. Dank ihres beweglichen Soprans mit leichtem Vibrato verfügte sie über reichlich Leuchtkraft, um die Sehnsucht der "Rusalka (Dvorák) nach Liebe fühlbar zu machen. "Temporeich" überzeugteEindringlich sang sie auch das Vilja-Lied aus "Die lustige Witwe (Lehár), das sie mit der Chorgemeinschaft Lisdorf vortrug. Adolph Seidel und seine Männer erfreuten mit Ohrwürmern wie "Das gibt's nur einmal" aus "Der Kongress tanzt" und dem Trinklied aus "Der Studentenprinz". Homogener Klang und gute Artikulation zeichnen diesen Chor aus. Nicht minder großen Eindruck hinterließ der Schulchor "Temporeich", dennoch präzise in Rhythmus und Diktion, sangen die 120 jungen Frauen selbst gewählte Titel aus "Herr der Ringe", High School Musical I und beschworen den alten "Mr. Sandman". Auch beim Queen-Spektakel mischten sie mit. Die launige Moderation kam von Hans Werner Strauss und Heike Breitenmoser.

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