Per Flammen-Pyramide in den Mai

Güdesweiler · Es ist eines der imposantesten Maifeuer im Landkreis St. Wendel: Mit Einbruch der Dunkelheit werden an diesem Dienstag am Fischweiher in Güdesweiler mit einer fast zehn Meter hohen brennenden Pyramide die Winterhexen vertrieben.

 Über 400 Arbeitsstunden brauchte der Pyramidenbau. Foto: Verein

Über 400 Arbeitsstunden brauchte der Pyramidenbau. Foto: Verein

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 Wie in den Vorjahren auch, soll die Pyramide über neun Meter hoch sein. Archivfoto: Faber

Wie in den Vorjahren auch, soll die Pyramide über neun Meter hoch sein. Archivfoto: Faber

Zum 19. Mal lädt der Güdesweiler Angelsportverein (ASV) am morgigen Dienstag ab 19 Uhr zum Hexenfeuer an den Fischweiher am Ende der Kapellenstraße ein. Schon beim Anblick der gigantischen pyramidenförmigen Holzkonstruktion wird der Besucher ins Schwärmen geraten. Auf einer Grundfläche von fünf Mal fünf Metern hat das zehnköpfige Team vom ASV seit Januar massive Holzstämme mit schwerem Gerät hochgehievt und übereinandergelegt. Die Stämme sind wie beim Bau eines kanadischen Blockhauses passend geschnitten, ineinander gesteckt und mit Eisen und Klammern gesichert worden. "Wenn ich alles zusammenrechne, haben wir über 400 Arbeitsstunden in den Bau der Pyramide investiert", informiert der ASV-Vorsitzende Mike Seibert. Das angewendete Baumuster stamme aus dem Bergbau. Früher seien so unter Tage die Stützpfeiler gesetzt worden.

In diesem Jahr wurden die Stämme aus einem Privatwald gestiftet, dort gefällt und mit einem Radlader rausgezogen worden. "Wir sind alle ja auch noch bei den Schlepperfreunden aktiv und können so auf schweres Gerät zurückgreifen. Denn ohne brauchen wir erst gar nicht anzufangen", erklärt Seibert. Eine Kupplung an der Seilwinde gab bei der Arbeit noch den Geist auf und hat ihnen dabei die Arbeit nicht wirklich erleichtert. Das Gerüst wurde zusätzlich mit Abfallholz gefüllt. "Ich denke, wir sind mit 9,50 Metern genau so hoch wie in den vergangenen Jahren", meint Seibert zufrieden.

Neben dem Bau der Pyramide stand zudem wie immer der Gang zur Genehmigungsbehörde an. Seibert schmunzelt und packt zwei Anekdoten aus. "Vor vier Jahren bekamen wir wegen der Trockenperiode keine Genehmigung zum Abbrennen des Maifeuers", erzählt er. Erst vier Wochen später konnte der ASV sein Holzgerüst abbrennen, weil es zwischendrin nur geregnet hat. Vor zwei Jahren erhielten sie die Freigabe erst zwei Stunden vor dem Start der Hexenparty. Zunächst müsse, so weiß Seibert, wie immer vor dem Anzünden, noch von der Feuerwehr die Wasserwand gestellt werden. "Die Konstruktion ist so konzipiert, dass sie stufenweise in sich zusammenfällt. Die Pyramide kippt nicht um", bekräftigt der ASV-Chef.

Jahr für Jahr lockt das Spektakel am Fischweiher immer mehr Schaulustige und Besucher an. "Voriges Jahr sind wir bei der Bewirtung der Gäste an die Grenzen gestoßen", blickt er zurück. Daher habe man sich ein neues System für den Servicebereich an der Fischerhütte einfallen lassen.

Bei Anbruch der Dunkelheit ist es dann soweit. Die Pyramide wird angezündet, die Flammen schlagen gen Himmel und an der Weiheranlage wird mit Live-Musik vom Illinger Alleinunterhalter Uli Recktenwald in den Mai hinein gefeiert.

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