Patzer im Spitzenspiel

Marpingen · Die Handballer der HSG Nordsaar boten im Spitzenspiel vor 200 Zuschauern in der Marpinger Sporthalle gegen TBS Saarbrücken einen spielerisch enttäuschenden Auftritt. Die 21:28 (9:13)-Niederlage war rundum verdient.

 HSG-Trainer Alexander Gabler machte seinen Spielern in einer Auszeit die Fehler vor allem im Angriff klar. Doch es half wenig. Foto: Horst Klos

HSG-Trainer Alexander Gabler machte seinen Spielern in einer Auszeit die Fehler vor allem im Angriff klar. Doch es half wenig. Foto: Horst Klos

Foto: Horst Klos

In einer derartigen Verfassung ist die HSG Nordsaar bei der Titelvergabe in der Handball-Saarlandliga nur Zaungast. Der TBS Saarbrücken deckte am Samstag bei der Truppe von Trainer Alexander Gabler deutlich die spielerischen Defizite auf und gewann souverän das Verfolgerduell mit 28:21. "Im Angriff war unser Spiel nicht ideal, wenn man dann noch die klaren Chancen auslässt, liegt man gegen den TBS schnell mit sechs Toren hinten", meinte HSG-Spieler Michael Paschke. Sein Mannschaftskollege Sebastian Stoll sagte: "Ich habe im Angriff auf halbrechts angefangen, dort kam ich überhaupt nicht zurecht. Tut mir leid für die Mannschaft." Er und Paschke sind beides Spielertypen, die von der Spielintelligenz her jederzeit in der Lage sind, als Rückraumspieler eine Mannschaft im Angriff zu führen. Doch am Samstag schien es so, als hätte die wichtige Position des Spielmachers bei der HSG nur eine dekorative Bedeutung. Die logische Folge: Unsinnige Einzelaktionen auf den Rückraumpositionen statt auf Anweisung des Spielmachers mit einstudierten Spielzügen zu agieren. "Wir haben manchmal nach fünf Sekunden schon abgeschlossen", kritisierte HSG-Trainer Gabler.

In den ersten Minuten scheiterten die HSG-Angreifer oft am starken TBS-Torhüter Julien Santarini, doch dabei fehlten bereits die spielerischen Mittel, um gegen die offensive Abwehrformation der Saarbrücker zum Erfolg zu kommen. "Wenn vier, fünf Leistungsträger nicht Normalform bringen, kann es nicht funktionieren", sagte Gabler. Auf der Gegenseite dominierte der TBS mit einem durchdachten kollektiven Angriffsspiel.

Direkt nach der Halbzeit (9:13) hatte Nordsaar seine stärkste Phase und verkürzte auf 14:15 (39.). Sebastian Stoll vergab danach beim Stand von 14:16 einen Siebenmeter, doch als beim TBS Rückraumspieler Thorsten Blaumeiser verletzungsbedingt vom Feld musste, keimte in der Halle nochmal Hoffnung auf. Doch auch ohne den Linkshänder bauten die Saarbrücker ihren Vorsprung wieder aus. Gästetrainer Toni Hennerdorf schickte den überragenden Spielmacher Luca Forschner wieder aufs Parkett, der mit zwei Treffern zum 22:16 den Sack zumachte. In der Tabelle hat Nordsaar (11:5 Punkte) nun drei Minuszähler mehr auf dem Konto als der TBS und Spitzenreiter HG Saarlouis II, der in Schmelz mit 24:32 seine erste Saisonniederlage kassierte.

Die Tore für die HSG: Björn Schwab (5/2), Jan Böing, Torsten Zimmer, Julian Molter (je 3), Michael Paschke (2), Jonas Guther, Lars Kraus, Eric Grünemeier, Jonas Hubertus (je 1), Sebastian Stoll (1/1).

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