Patzer im Prestige-Duell

Schwalbach. Rangordnung geklärt: Die Regionalliga-Volleyballerinnen der VSG Saarlouis haben am Samstagabend das ewig junge Prestige-Duell gegen den TBS Saarbrücken mit 3:1 (25:22, 25:20, 12:25, 25:15) gewonnen und einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht

 TBS-Spielerin Jessica Krick (Zweite von rechts) macht sich lang, um den Schmetterball der starken Saarlouiserin Stefanie Höwer (links) zu blocken. Obwohl laut Kapitän Julia Hoffmann mehr drin gewesen wäre, verliert Saarbrücken 1:3 gegen die VSG.Foto: Rolf Ruppenthal

TBS-Spielerin Jessica Krick (Zweite von rechts) macht sich lang, um den Schmetterball der starken Saarlouiserin Stefanie Höwer (links) zu blocken. Obwohl laut Kapitän Julia Hoffmann mehr drin gewesen wäre, verliert Saarbrücken 1:3 gegen die VSG.Foto: Rolf Ruppenthal

Schwalbach. Rangordnung geklärt: Die Regionalliga-Volleyballerinnen der VSG Saarlouis haben am Samstagabend das ewig junge Prestige-Duell gegen den TBS Saarbrücken mit 3:1 (25:22, 25:20, 12:25, 25:15) gewonnen und einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht. 150 Zuschauer schauten in der Jahnsporthalle Schwalbach gebannt zu, wie der Spitzenreiter den Tabellenzweiten in den ersten zwei Sätzen leicht dominierte, sich im dritten Durchgang eine Auszeit gönnte und den entscheidenden vierten Satz dann im Schnelldurchgang abwickelte.Als TBS-Spielerin Jessica Krick den Ball nach 100 Minuten Spielzeit ins Netz schmetterte, war das Derby vorbei und die Enttäuschung bei den Gästen groß. Bereits nach 22 Minuten führte Saarlouis mit 1:0. Der TBS spielte zwar nicht schlecht, blieb aber immer wieder im VSG-Block hängen und hatte in der Annahme Probleme. Auch nicht in den Griff bekam man die Flatter-Sprung-Angaben von Svenja Conrad, die nach fünfzig Minuten die 2:0-Führung der Saarlouiserinnen perfekt machte. "Wir haben uns zu viele individuelle Fehler geleistet. Dass mehr drin war, haben wir im dritten Satz bewiesen", ärgerte sich TBS-Kapitän Julia Hoffmann. Direkte Fehler der VSG in der Annahme und Abwehr bestrafte Saarbrücken nun eiskalt. Der Zweitliga-Absteiger führte schnell mit 12:5, überrollte den amtierenden Meister mit 25:12 und verkürzte auf 1:2. Eingeschüchtert wirkten die Gastgeberinnen aber nicht. Sie fingen im vierten Satz einfach wieder bei null an. "Die Mädels haben das schnell abgehakt, sich neu konzentriert und die Sache gnadenlos durchgezogen", sagte VSG-Trainer Gilbert Pohl. Als Jan Landen nach 85 Minuten eine Auszeit nahm, führte Saarlouis mit 16:9. "Ihr konzentriert euch nicht mehr auf eure Aufgaben", wetterte der TBS-Trainer, der die Niederlage kommen sah. Saarlouis machte weiter Druck (20:12, 21:13, 23:14) und profitierte von den ins Netz und ins Aus geschlagenen Bälle der Gäste, die ihre Köpfe nun hängen ließen.

Großer Jubel hingegen beim Tabellenführer: "Ich habe mich riesig auf dieses Spiel gefreut und bin froh, dass es so optimal gelaufen ist. Super", strahlte Melanie Stolz. Bei der 0:3-Pleite im Hinspiel musste die VSG-Zuspielerin noch verletzt zusehen und danach wegen einer Rückenverletzung weitere fünf Spiele pausieren. Das Rückspiel gegen den Erzrivalen wollte sie sich nicht entgehen lassen. Fit war die 33-Jährige zwar nicht, trotzdem schien der Zeitpunkt für die Rückkehr perfekt zu sein. "Mir tut der Rücken noch weh, aber nach drei Trainingseinheiten habe ich kurzfristig entschieden, dass ich spiele", erzählte sie. Eine wichtige Wahl - ihre Pässe kamen präzise ans Netz und wurden meist von Stefanie Höwer oder Stefanie Becker angenommen und in Punkte umgemünzt. Letztere bekam vom Trainer ein Sonderlob. "Steffi Becker hat klasse gespielt, im Angriff, in der Abwehr und auch in der Annahme", schwärmte Pohl.

Mit dem Sieg hat sich die VSG Saarlouis vom TBS Saarbrücken vier Spieltage vor Saisonende mit zwei Punkten abgesetzt und ist nun Top-Anwärter auf die Meisterschaft. Aufgeben will TBS-Trainer Landen aber nicht. "Beide Teams haben schwere Spiele vor sich. Es kann noch viel passieren", prophezeite er. Gilbert Pohl sah das ähnlich: "Wir liegen jetzt zwei Punkte vorn, mehr nicht. Der Titelkampf bleibt spannend."

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